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Wenig Chancen für Börsenneulinge

Archivmeldung vom 24.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Experten schreiben die Jahre 2008 und 2009 ab: Invesmentbanker, IPO-Berater und Börsenkandidaten schätzen die Chancen auf einen erfolgreichen Börsengang 2009 mindestens so gering ein wie in diesem Jahr.

Die Chancen auf einen erfolgreichen Börsengang (IPO) dürften im kommenden Jahr mindestens so schlecht stehen wie in diesem, wenn nicht gar noch schlechter. Davon gehen Investmentbanker, IPO-Berater und Börsenkandidaten aus. "Ich bin für 2009 sehr verhalten und sehe nicht viele Kandidaten, die infrage kämen", sagt Ute Gerbaulet, die das Geschäft mit Aktienemissionen bei der Commerzbank leitet. Zehn Unternehmen dürften nach Aussage der meisten Experten im besten Fall an die Börse gehen. Genauso gut könnte aber Ende 2009 hier auch eine Null stehen.

Schon 2008 war für die Branche eine große Enttäuschung. Verliefen die beiden vorangegangenen Jahre mit über 20 Börsenneulingen im Premiumsegment Prime Standard und einem Emissionsvolumen von jeweils über sieben Milliarden Euro noch erfolgreich, so dürfte die Zahl der Emissionen diesmal bei gerade zwei und das Emissionsvolumen bei nicht einmal 400 Millionen Euro liegen. Von den zweien hat auch nur der Solar-Zulieferer SMA Solar einen nennenswerten Betrag erlöst, bei GK Software lag dieser im einstelligen Millionenbereich. Der Einbruch bei den IPOs ist freilich kein rein deutsches Problem: Selbst am weltgrößten Kapitalmarkt der USA gab es nur 18 Börsengänge und zuletzt mit 15 Wochen die längste Pause im IPO-Geschäft seit 1970. Die Mini-Emission von Grand Canyon Education, einem Online-Bildungsanbieter, brachte nur 123 Millionen Dollar ein.

Die Flaute liegt vor allem an der Nachfrageseite, hatten doch sowohl Aktien- als auch Hedgefonds zuletzt riesige Mittelabflüsse. "Damit fallen gleich zwei wichtige Gruppen als Investoren aus", sagt Klaus Fröhlich, der bei Morgan Stanley für das Geschäft mit Aktienemissionen in Deutschland zuständig ist. 

Sollte 2009 der Markt für Emissionen überhaupt eine Chance haben, dann müsste es zuerst zu einer Beruhigung an den Aktienmärkten kommen. Speziell die hohen Tagesschwankungen erschweren jede Planung. "Es müsste jetzt schon sehr viel passieren, damit wir im zweiten Quartal 2009 schon wieder Börsengänge sehen", sagt Carsten Stäcker vom IPO-Berater Mainfirst. Da im Moment aber niemand sagen kann, welche Phase des wirtschaftlichen Abschwungs erreicht ist und was dies für die Schwankungsanfälligkeit der Kurse und die Bewertungen bedeutet, rechnet er bestenfalls im zweiten Halbjahr 2009 wieder mit Börsengängen. 

Einer der Kandidaten, die relativ schnell den Sprung aufs Börsenparkett wagen könnten, ist Schott Solar. Der Spezialist für Solar-Thermie musste Anfang Oktober seinen Börsengang verschieben, weil sich die Investoren komplett vom Markt zurück gezogen hatten. Drei Voraussetzungen müssen die IPO-Kandidaten 2009 mitbringen: "Eine Chance hat jede Gesellschaft, wenn sie aus einer defensiven Industrie kommt, für Stabilität steht und ein adäquater Preis verlangt wird", sagt Klaus Fröhlich.

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