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Gewerkschaften fordern mehr Sonderurlaub

Archivmeldung vom 14.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ulrich Silberbach
Ulrich Silberbach

Bild: DBB Beamtenbund und Tarifunion

Deutsche Gewerkschaften haben mehr Sonderurlaub für Arbeitnehmer beim Tod des eigenen Kindes gefordert. "Eine Ausweitung des Sonderurlaubs für Eltern im Todesfall des eigenen Kindes ist auch in Deutschland ganz klar erforderlich", sagte der Bundesvorsitzende des DBB Beamtenbund und Tarifunion, Ulrich Silberbach, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Es liege auf der Hand, "dass die bestehende Regelung unmenschlich kurz ist: Wer kann zwei Tage nach einem solch dramatischen Schicksalsschlag wieder arbeiten gehen? Das ist absurd", so der DBB-Chef weiter. In Deutschland gibt es bisher meist nur zwei Tage Sonderurlaub. Frankreich gewährt dafür künftig 15 Tage Sonderurlaub, Großbritannien erhöht auf zehn. Annelie Buntenbach, Vorstandsmitglied im Deutschen Gewerkschaftsbund, formulierte zurückhaltender, Deutschland solle "die Entwicklung bei unseren europäischen Nachbarn genau beobachten und schauen, was daraus auch hierzulande zu lernen ist".

Die Gewerkschaft Verdi forderte hingegen klar, "dass sowohl der Anspruch auf bezahlte als auch auf unbezahlte Freistellung dem Ereignis angemessen ausgeweitet wird. Mit zwei Tagen kommt niemand aus." Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände reagierte sensibel, allerdings ohne Zugeständnisse. "Der schwere Schicksalsschlag, einen geliebten Menschen - insbesondere das eigene Kind - verloren zu haben, lässt sich sinnvoll nicht in Paragraphen festschreiben. Nach unserer Erfahrung finden Arbeitgeber und Arbeitnehmer hierfür immer wieder Lösungen, die der konkreten Situation gerecht werden", so die Arbeitgebervertreter.

Das Bundeswirtschaftsministerium will sich nicht festlegen, ob es den französisch-britischen Vorbildern folgen will. "Wir verfolgen die Initiativen mit Interesse", so die Behörde. Die Debatte um den Sonderurlaub beim Tod des eigenen Kindes schlägt in Frankreich derzeit hohe Wellen. Nachdem die Regierung ursprünglich Forderungen nach einer Erhöhung abgelehnt hatte, wurde sie von der Opposition und vielen Medien als unmenschlich gegeißelt. Um nicht länger als kaltherzig dazustehen, will sie den Sonderurlaub nun sogar auf 15 Tage verlängern. In Großbritannien steigt der Anspruch auf bezahlten Sonderurlaub laut eines neuen Gesetzes im April auf zehn Tage. 10.000 Familien sollen von der Regelung profitieren.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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