Ifo: Trumps Zollpolitik schadet US-Wirtschaft
Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump wird nach Einschätzung des Ifo-Instituts der US-Wirtschaft Schaden zufügen. Zwar könnte die geplante Erhöhung von Importzöllen kurzfristig zu Mehreinnahmen führen, würde jedoch das US-Wirtschaftswachstum erheblich bremsen und das Defizit im Staatshaushalt weiter verschärfen, so Ifo-Präsident Clemens Fuest am Montag.
"Die Strategie, den US-Staatshaushalt mit Zöllen zu sanieren, ist auf
Sand gebaut", sagte der Ökonom. "Die negativen Auswirkungen auf das
Wachstum und höhere Verbraucherpreise werden die erhofften
Steuereinnahmen überwiegen."
Fuests Einschätzung basiert auf
einer Studie des Washingtoner Peterson-Instituts, die die Auswirkungen
von Zöllen auf die US-Wirtschaft und den Staatshaushalt untersucht.
Demnach würde ein Importzoll von zehn Prozent zwar zu erhöhten
Zolleinnahmen führen, aber Einnahmen aus anderen Steuerquellen, vor
allem der Einkommensteuer, würden sinken. Per saldo würden Mehreinnahmen
in Höhe von rund 160 Milliarden US-Dollar pro Jahr bleiben. Zugleich
würde das US-BIP um 0,46 Dollar pro Dollar zusätzlicher Steuereinnahmen
sinken. Bei höheren Zöllen von 20 Prozent würden die negativen Effekte
noch stärker ausfallen, mit einem Rückgang des BIP um 1,80 Dollar pro
Dollar zusätzlicher Einnahmen.
Außerdem sieht Fuest die Gefahr,
dass Zinsen für US-Staatsanleihen als Folge der Zollpolitik steigen und
damit den Staatshaushalt weiter belasten. Ein Anstieg um 0,5
Prozentpunkte entspräche einer zusätzlichen Zinslast von rund 150
Milliarden US-Dollar pro Jahr. "Die Zahlen zeigen, dass die
US-Zollstrategie nicht die erhofften fiskalischen Erfolge bringen wird.
Stattdessen wird sie die US-Wirtschaft weiter schwächen", so Fuest.
Quelle: dts Nachrichtenagentur