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ManpowerGroup Global Talent Barometer 2025: Jeder dritte Arbeitnehmende fürchtet Jobverlust in den nächsten sechs Monaten

Freigeschaltet am 24.06.2025 um 08:03 durch Sanjo Babić
Bild: ManpowerGroup Deutschland GmbH Fotograf: ManpowerGroup Deutschland
Bild: ManpowerGroup Deutschland GmbH Fotograf: ManpowerGroup Deutschland

Trotz solider Zufriedenheit im Job steigt der Stresspegel in deutschen Unternehmen weiter an. Vor allem junge Berufstätige blicken zunehmend skeptisch auf ihre Entwicklungschancen im eigenen Unternehmen und denken häufiger über einen Wechsel nach. Ein Drittel der Befragten (33 Prozent) rechnet damit, seinen Arbeitsplatz in den kommenden sechs Monaten zu verlieren.

Besonders betroffen: Millennials und die Generation Z mit jeweils 43 Prozent - im Topmanagement sind es sogar 59 Prozent. Das zeigt das neue Global Talent Barometer der ManpowerGroup. Weitere Erkenntnisse: Technologie verunsichert. Viele Befragte der Gen Z und Millennials fürchten schon heute, dass ihre Jobs entweder kurzfristig durch neue Technologien ersetzt werden oder ihre Fähigkeiten veralten.

Transformation braucht Menschen, nicht nur Technologie

"Der Fortschritt der KI bedeutet, dass jedes Unternehmen sich wandeln muss, um zu überleben und erfolgreich zu sein. Doch digitale Transformation betrifft ebenso sehr die Menschen wie die Technologie", kommentiert Becky Frankiewicz, Chief Commercial Officer der ManpowerGroup, die Ergebnisse des Reports. "Die Zukunft der Arbeit dreht sich nicht um Kontrolle, sondern um Partnerschaft. Wenn Unternehmen in Menschen investieren, investieren Menschen zurück. Und genau jetzt wünschen sich Menschen mehr - mehr Ausgewogenheit, mehr Flexibilität, mehr Menschlichkeit und vor allem: mehr Entwicklung."

Der Bericht, für den zwischen dem 14. März und dem 11. April 2025 mehr als 13.000 Beschäftigte in 19 Ländern (davon 1.006 in Deutschland) befragt wurden, misst drei zentrale Dimensionen der Arbeitszufriedenheit: Well-Being, Jobzufriedenheit und Zuversicht im Job. Die daraus abgeleiteten Indizes bieten Arbeitgebern wichtige Hinweise auf die Stimmungslage in der Belegschaft und dienen als Kompass für modernes Talentmanagement.

Deutschland liegt mit einem Gesamtwert von 68 Prozent exakt im globalen Durchschnitt. Der Well-Being-Index verbessert sich leicht auf 67 Prozent (2024: 65 Prozent), der Zufriedenheitsindex büßt hingegen 2 Prozentpunkte zum Vorjahr ein und liegt nun bei 62 Prozent. Der Zuversichtsindex liegt unverändert bei 76 Prozent, was ein grundsätzliches Vertrauen in die eigene Kompetenz widerspiegelt. Der Gesamtindex (68 Prozent) ist ebenfalls identisch mit dem Vorjahreswert.

Stress trotz Sinn - junge Generationen unter Druck

Auffällig ist, dass vor allem jüngere Mitarbeitende verunsichert sind und einen stark ausgeprägten Wechselwillen haben. Ursachen dafür ist die verständlicherweise allgemein große Unsicherheit in Sachen Weltpolitik, Wirtschaft, Klima und der Veränderung durch neue Technologien. Gerade Berufseinsteiger*innen vermissen Stabilität und sehen in ihrer Zukunft ein immer länger werdendes Arbeitsleben, das für sie zunehmend unsicherer und nicht planbar wird.

Deutsche Zahlen im Detail:

Weiterhin hohe Stressbelastung

  • Obwohl 85 Prozent ihre Arbeit als sinnvoll und zweckorientiert empfinden, bleibt der Stresslevel über alle Rollen hinweg hoch: Fast die Hälfte der Erwerbstätigen (46 Prozent) erlebt täglich mittleren bis hohen Stress - besonders bei systemrelevanten Beschäftigten (55 Prozent), im Topmanagement (60 Prozent). Im Generationenvergleich ist der Stresslevel der Generation Z (56 Prozent) besonders hoch, gefolgt von den Millennials (54 Prozent).
  • Über ein Drittel der Beschäftigten (37 Prozent) macht sich Sorgen, dass ihre Arbeitsbelastung die Work-Life-Balance negativ beeinträchtigt. Auch hier ist die Sorge vor allem in der Gen Z und bei den Millennials mit jeweils 43 Prozent besonders groß. Ältere Generation liegen hingegen unter dem Durchschnitt.

Junge Generation spürt den Wandel

  • 70 Prozent der Arbeitnehmenden geben an, bei der Arbeit häufig erfüllt und zufrieden zu sein. Die Gen Z ist mit 30 Prozent am unzufriedensten, gefolgt von den Millennials mit 25 Prozent. Mit zunehmendem Alter nimmt die Unzufriedenheit weiter ab.
  • Auch bei der Frage, ob der technologische Fortschritt Ihre Rolle am Arbeitsplatz in den nächsten zwei Jahren ersetzen wird, zeigen sich Angehörige der Gen Z mit 44 Prozent besonders verunsichert. Millennials liegen mit 42 Prozent ebenfalls über dem Durchschnitt von 34 Prozent. In der Generation X (27 Prozent) und unter den Baby Boomern (16 Prozent) ist diese Sorge weniger verbreitet. Mit jeweils 30 Prozent haben Gen Z und Millennials auch die größte Befürchtung, dass ihre Fähigkeiten veralten könnten.

Hohe Wechselwilligkeit - freiwillig oder erzwungen?

  • Gleichzeitig ist der Wechselwille gestiegen: Insgesamt geben 38 Prozent der Arbeitnehmenden an, sich in den kommenden sechs Monaten wahrscheinlich auf eigene Initiative hin einen neuen Job zu suchen. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 31 Prozent. Bei den Millennials ist die Zahl sogar um acht Prozentpunkte von 41 auf 49 Prozent gestiegen. Am stärksten ausgeprägt ist der Wechselwille bei der Gen Z mit 51 Prozent. Weniger wechselwillig: Generation X (31 Prozent) und Baby Boomer (13 Prozent).
  • Bezüglich beruflicher Flexibilität zeigen sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Männer sind mit 65 Prozent deutlich zuversichtlicher als Frauen (58 Prozent), innerhalb der nächsten sechs Monate einen neuen Job finden zu können, der Ihren Anforderungen entspricht. Auch beim Vertrauen in die eigenen Führungskräfte zeigen sich Unterschiede: 69 Prozent der Männer gegenüber 61 Prozent der Frauen fühlen sich gut begleitet.
  • Es zeigt sich ein deutlicher Rückgang der Jobzufriedenheit bei mittleren Führungskräften und Frauen. Besonders betroffen sind Millennials, deren Zufriedenheit seit 2024 um 8 Prozent gesunken ist - der stärkste Rückgang unter allen Generationen. Frauen der Generation Z belegen bei Jobzufriedenheit (52 Prozent) und Well-Being (60 Prozent) den letzten Platz.

Die Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig gezielte Maßnahmen sind, um die Zufriedenheit mit dem eigenen Job zu verbessern und Führungskräfte sowie Frauen zu unterstützen. Angesichts steigender technischer Unsicherheit, erhöhtem Stress und wachsender Wechselbereitschaft besonders bei jungen Mitarbeitenden müssen Unternehmen mehr bieten als nur monetäre Anreize. Dabei geht es um Empathie, Entwicklung und Partnerschaft - um langfristige Bindung. Es geht nicht darum, die Realität zu beschönigen - sondern darum, sie gemeinsam zu gestalten.

Die deutschen Teilnehmenden geben mit ihren Antworten ein ähnliches Stimmungsbild ab wie der internationale Durchschnitt. Auch weltweit bleibt das Stressniveau am Arbeitsplatz sehr hoch. Anders als in Deutschland stehen aber vor allem mittlere Führungskräfte unter enormem Druck durch Stress, Umstrukturierungen und technologische Neuerungen wie künstliche Intelligenz.

Weitere Informationen und die vollständigen Ergebnisse der Studie zum Download finden Sie hier.

Über das Global Talent Barometer:

Das ManpowerGroup Global Talent Barometer misst Faktoren wie Well-Being, Zufriedenheit im Job (Job Satisfaction) und Zuversicht im Job (Confidence) von Beschäftigten weltweit in drei Einzelindizes und einem Gesamtindex. Das Global Talent Barometer stützt sich auf unabhängige Umfragen und statistisch signifikante Stichproben, um ein leistungsstarkes Instrument zu schaffen, das ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse von Arbeitnehmenden auf der ganzen Welt bietet. Ziel der Studie ist es, die Zukunft der Arbeit durch ein besseres Verständnis der heutigen Schlüsselfaktoren für Arbeitsstimmung zu verbessern. Methodik: Die Umfrageergebnisse stammen von 13.771 Beschäftigten in 19 Ländern (davon Deutschland 1.006) zwischen dem 14. März und dem 11. April 2025. Alle Daten wurden auf die Verteilung der Beschäftigten nach Geschlecht, Alter und Region gewichtet, wobei alle Länder die gleiche Gewichtung erhielten. Befragte Länder: Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Indien, Israel, Italien, Japan, Malaysia, Mexiko, Niederlande, Norwegen, Polen, Singapur, Spanien, Schweden, Schweiz, Vereinigtes Königreich (UK) und Vereinigte Staaten (US).

Quelle: ManpowerGroup Deutschland GmbH (ots)

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