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Galeria Karstadt Kaufhof drängt Vermieter zu Zugeständnissen

Archivmeldung vom 19.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Capital, G+J Wirtschaftsmedien Fotograf: Capital, G+J Wirtschaftsmedien
Bild: Capital, G+J Wirtschaftsmedien Fotograf: Capital, G+J Wirtschaftsmedien

Die angeschlagene Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof dringt auf weitere Zugeständnisse der Vermieter ihrer Filialen. Das bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens dem Wirtschaftsmagazin CAPITAL (Ausgabe 6/2021, EVT 20. Mai).

Demnach führt Galeria Karstadt Kaufhof derzeit "mit allen Vermietern" Gespräche über Mietreduktionen, Mietstundungen oder teilweisen Mieterlass für die Zeit, in der die Filialen wegen der Corona-Beschränkungen nicht voll öffnen könnten. Ziel der Gespräche sei es, eine Lösung für die "Aufteilung des wirtschaftlichen Schadens" durch den Lockdown zwischen der Warenhauskette und ihren Vermietern zu finden.

Galeria Karstadt Kaufhof wurde von der Corona-Krise schwer getroffen und musste Anfang des Jahres mit einem Kredit des staatlichen Rettungsfonds WSF in Höhe von 460 Mio. Euro gestützt werden. Inzwischen benötigt die Tochter des österreichischen Signa-Konzerns weitere Hilfen, möglicherweise auch seitens des Bundes. Man prüfe derzeit "weitere Finanzierungsmöglichkeiten", teilte die Sprecherin mit.

Die Krise bei Galeria Karstadt Kaufhof führt auch bei Mutterkonzern Signa zu Belastungen. Das Immobilien- und Handelsunternehmen des Investors René Benko ist Eigentümer eines Teils der Filialen und somit auch von Zugeständnissen bei den Mieten betroffen. Zudem habe sich die Gruppe in diesem Jahr bereits mit weiteren "substanziellen Eigenmitteln" an der Stabilisierung der Kette beteiligt, erklärte ein Signa-Sprecher.

Gegenüber Investoren hat Signa davor gewarnt, dass die Folgen der Corona-Krise für den Handel auch auf das Immobiliengeschäft der Gruppe durchschlagen könnten. Die Pandemie erhöhe das Risiko, dass wichtige Mieter in die Insolvenz gehen oder nicht mehr in der Lage sein könnten, ihre vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen, heißt es in einem vertraulichen Signa-Anleiheprospekt aus dem November 2020, der CAPITAL vorliegt. Dies könne das Unternehmen zwingen, die Mieten zu reduzieren, so dass die Mieterlöse "signifikant niedriger" ausfallen könnten als erwartet. Zudem sei die Immobiliensparte abhängig von drei Schlüsselmietern, darunter Galeria Karstadt Kaufhof und die KaDeWe-Gruppe, die die Luxuskaufhäuser wie das KaDeWe in Berlin und das Hamburger Alsterhaus betreibt. Auch die KaDeWe-Gruppe leidet unter den Auswirkungen der Pandemie.

Nach Recherchen von Capital werden im Laufe dieses Jahres bei der Signa-Immobiliensparte Signa Prime Selection mehr als 1 Mrd. Euro an Krediten fällig. Auf Anfrage betonte ein Signa-Sprecher, das Unternehmen habe "den überwiegenden Teil" der 2021 ablaufenden Kredite schon "refinanziert, verlängert oder wie geplant bereits zurückgeführt". Zudem habe man im ersten Quartal "einzelne Tranchen" aus einem seit November laufenden Anleiheprogramm von bis zu 500 Mio. Euro bei institutionellen Investoren platziert.

Auch in der Corona-Krise ist das Immobilienvermögen der Signa Prime im vergangenen Jahr auf nunmehr 16,6 Mrd. Euro gestiegen. Verantwortlich dafür waren nach Konzernangaben vor allem Zukäufe und Wertsteigerungen bei Entwicklungsprojekten. Der Wert des bestehenden Portfolios blieb demnach auf "stabilem Niveau".

Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (ots)

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