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Voestalpine-Chef kritisiert Industriepolitik der EU-Kommission

Archivmeldung vom 27.06.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Voestalpine Stahlwelt, Schriftzug beim Eingangsbereich
Voestalpine Stahlwelt, Schriftzug beim Eingangsbereich

Foto: Brbracke
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der scheidende Vorstandschef des österreichischen Stahlkonzerns Voestalpine, Wolfgang Eder, hat Brüssel aufgefordert, die Konsolidierung der Stahlbranche in Europa zu ermöglichen, um damit die Voraussetzungen für Weltmarktführer zu schaffen. "Wenn wir nicht bereit sind globale Champions zu bilden, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn wir global verlieren", sagte er dem "Handelsblatt".

An der Industriepolitik der scheidenden EU-Kommission übte der österreichische Manager scharfe Kritik. "Ich verstehe auch nicht, wie man die Thyssen-Tata-Fusion nicht genehmigen kann, wo man zusammen vielleicht auf 25 Millionen Tonnen Stahl gekommen wäre, wenn gleichzeitig dem viel größeren Wettbewerber Arcelor-Mittal die Übernahme von Ilva gestattet wird." Eder, der nach 15 Jahren an der Spitze des österreichischen Stahlkonzerns Anfang Juli den Chefsessel an seinen Vorstandskollegen Herbert Eibensteiner übergibt, erwartet von der neuen EU-Kommission, sich für eine stärkere Rolle im globalen Wettbewerb einzusetzen.

"Brüssel muss viel stärker als in der Vergangenheit dafür sorgen, dass das europäische Selbstbewusstsein gestärkt und international spürbar wird", sagte Eder in Linz. "Wir machen uns kleiner, als wir sind." Als wichtige Aufgabe der neuen EU-Kommission formulierte der Konzernchef: "Europa als Einheit im globalen Wettbewerb stärker sichtbar zu machen und nach vorne zu bringen." Der frühere Präsident des europäischen Stahlverbandes hofft auf eine Marktbereinigung in Europa.

"Solange wir nicht eine strukturelle Konsolidierung in Europa haben, müssen wir uns nicht wundern, wenn sich nichts zum Besseren wendet. Wir hegen und pflegen so nur unsere Überkapazitäten." Vergeblich habe er in vielen Gesprächen mit der EU-Kommission versucht klarzumachen, dass Gespräche über Kapazitätsanpassungen unter den Marktteilnehmern möglich sein müssten, ohne einem Kartellverdacht ausgesetzt zu sein. "Wir wollten von der Politik ein klares Signal, dass solche Gespräche nicht automatisch kartellverdächtig machen, sondern im Interesse einer Gesundung der europäischen Industriestrukturen liegen. Das ist nie angekommen", sagte Eder.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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