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Arbeitgeber: IG-Metall-Modell würde Lücke von 200.000 Fachkräften reißen

Archivmeldung vom 21.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Zweifel und Zweifeln
Zweifel und Zweifeln

Bild: Eigenes Werk /OTT

In der Metall- und Elektroindustrie spitzt sich der Streit um mögliche Arbeitszeitverkürzungen zu. Der Forderungskatalog, den die IG Metall in der kommenden Woche endgültig beschließen will, sei "völlig weltfremd", sagte Rainer Dulger, Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Er warnte, es würden überschlägig 200.000 Fachkräfte fehlen, wenn man Beschäftigten das Recht einräume, die wöchentliche Arbeitszeit zeitweise von 35 auf 28 Stunden zu verringern. Dulger betonte, 20 Prozent der Betriebe in der Branche müssten aufgrund von Fachkräftemangel bereits Einschränkungen in der Produktion hinnehmen. Auch gebe es zu wenig Nachwuchs. "Wir haben 71.000 neue Ausbildungsverträge, aber 7.000 der angebotenen Stellen sind immer noch unbesetzt." Wer die Arbeit erledigen solle, wenn die Arbeitszeit weiter reduziert würde, darauf habe die IG Metall keine Antwort.

Dulger fügte hinzu: "Über Flexibilisierung kann man reden, aber dann bitte in beide Richtungen und ohne Anspruch. Wenn einer weniger arbeitet, dann muss ein anderer dafür länger arbeiten dürfen." Einen Lohnausgleich bei verkürzter Arbeitszeit lehnte er strikt ab: "Mehr Geld für Nichtstun wird es mit uns nicht geben." Scharf kritisierte Dulger auch die Forderung nach sechs Prozent mehr Geld. Seit 2012 seien die Löhne in der Branche um 20 Prozent gestiegen, die Produktivität aber nur um ein Prozent. "Da ist es völlig weltfremd, sechs Prozent mehr Geld zu fordern und zusätzlich auch noch eine Arbeitszeitverkürzung, die ähnlich teuer ist."

Der Gesamtmetall-Präsident warnte zudem vor Produktionsverlagerungen und vor einer "Tarifflucht, die sich gewaschen hat". Der Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie gilt nach seinen Worten im Moment für mindestens 2,5 Millionen Beschäftigte. Er hat laut Dulger zudem eine Signalwirkung auf nicht tarifgebundene Betriebe und zum Teil auch auf andere Branchen. "Insgesamt ist der Metalltarif eine Art Leitwährung für ungefähr vier Millionen Beschäftigte in Deutschland. Keiner von uns kann ein Interesse daran haben, die Tarifbindung weiter zu schwächen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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