35 Jahre danach: Ost-Gefühl bleibt – trotz Einheitsalltag
Laut dem neuen Bericht der Ostbeauftragten bleibt „Ostdeutschland“ auch für viele Jüngere ein wichtiger Teil der eigenen Identität. Begleitende Berichte heben hervor, dass zugleich soziale Chancenlücken und strukturelle Unterschiede fortbestehen.
Die Analyse zum 35. Einheitsjubiläum rückt unter 35-Jährige in den Mittelpunkt: Viele identifizieren sich weiter mit ostdeutschen Prägungen – Familie, Schulsozialisation, regionale Netzwerke. Das bedeutet keine Abschottung, sondern eher ein „doppelter Blick“: lokal verwurzelt, gesamtdeutsch sozialisiert. Die Ostbeauftragte Elisabeth Kaiser (SPD) mahnt, diese Realitäten ernst zu nehmen und Chancenbarrieren abzubauen.
Berichte ordnen ein, dass Herkunftsgefühl und Lebenswirklichkeit auseinanderfallen können: Während Verbundenheit mit „dem Osten“ ausgeprägt ist, verweisen Indikatoren weiterhin auf geringere Vermögen und schwächere Aufstiegspfade. Politik und Wirtschaft sollen daher gezielt in Bildung, Infrastruktur und Repräsentanz investieren – damit Identität nicht zum Standortnachteil wird.
Quelle: ExtremNews