Mehr Nichtschwimmer: Bademeister fürchten Zunahme von Badeunfällen
Der Präsident des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister, Peter Harzheim, warnt vor weiteren Todesopfern durch Ertrinken in diesem Sommer. "Mir treibt es die Sorgenfalten auf die Stirn, wenn jetzt viele an die Seen gehen, die nicht gut genug schwimmen können", sagte er der "Rheinischen Post".
"Vor allem an Badeseen und Flüssen ist die Gefahr größer, dass etwas passiert, wenn man kein guter Schwimmer ist."
Im
Jahr 2024 ertranken nach Angaben der DLRG 411 Menschen und damit etwa
30 mehr als im Jahr davor. Auch in diesem Jahr gab es bereits zahlreiche
Tote bei Badeunfällen.
Ein Grund dafür ist laut Harzheim, dass
es um die Schwimmfähigkeiten junger Menschen schlecht steht. "In der
vierten Klasse kann heutzutage circa die Hälfte der Kinder nicht sicher
oder gar nicht schwimmen", sagte er. In der Pflicht sei aber nicht nur
die Politik. "Wichtig ist, dass Eltern mit ihren Kindern in die Bäder
gehen und ihnen dort unter Aufsicht richtig schwimmen beibringen." Denn
der Mangel an Bademeistern würde sich weiter verschärfen. "Bundesweit
fehlen mindestens 3.000 Schwimmmeister", so Harzheim.
Angesichts
dessen forderte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken,
Janine Wissler, die Bundesregierung zu weitreichenden Investitionen in
Schwimmbäder auf. "Die von der Bundesregierung angekündigte eine
Milliarde Euro aus dem Sondervermögen Infrastruktur zur Sanierung
maroder Sportstätten wird die Lücken in der Schwimmbildung nicht
schließen", sagte sie der Zeitung. Aus Wisslers Sicht brauche es
"mindestens eine Milliarde Euro jährlich allein für die Schwimmbäder bis
Mitte der 2030er-Jahre, um den Sanierungsstau zu beseitigen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur