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Versicherer haben 1,5 Milliarden Euro an Flutgeschädigte ausgezahlt

Archivmeldung vom 25.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Grundeinkommen, Bargeld, Bezahlung, Lohn (Symbolbild)
Grundeinkommen, Bargeld, Bezahlung, Lohn (Symbolbild)

Bild: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de

Die Versicherer haben einige Flutschäden in West- und Süddeutschland reguliert. "Mehr als ein Fünftel der Schadensumme haben wir bereits ausgezahlt, also etwa 1,5 Milliarden Euro", sagte Jörg Asmussen, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

"Etwa eine Milliarde Euro ging an private Haushalte und etwa eine halbe Milliarde Euro an Gewerbetreibende, darunter auch viele kleine und mittlere Unternehmen." Die Gesamtsummer der versicherten Schäden haben eine Größenordnung von rund sieben Milliarden Euro, so der GDV-Hauptgeschäftsführer weiter. Es gebe 250.000 einzelne Schadensfälle, von denen allein 50.000 zerstörte Autos seien.

"Das Regentief Bernd und das folgende Hochwasser waren die schlimmste Naturkatastrophe, die wir in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg gesehen haben", sagte Asmussen. Insgesamt seien 16.000 Mitarbeiter der Versicherer und Versicherungsvermittler in den Überschwemmungsgebieten im Einsatz gewesen, außerdem 2.500 externe Kräfte, zum Beispiel Gutachter. Sorgen um die finanzielle Stabilität der Versicherer müsse man trotz der Größe des Schadensereignisses nicht haben, so Asmussen. "Die Versicherungen können mit Schadensereignissen wie der Hochwasserkatastrophe umgehen. Sie sind Teil unseres Geschäftes. E rstens sind unsere Unternehmen rückversichert. Und zweites hat die Versicherungswirtschaft einen ausreichend großen Kapitalpuffer." Zu der Debatte über die mögliche Einführung einer Pflichtversicherung äußerte sich Asmussen skeptisch.

"Es wäre ein Fehler, eine Versicherung verpflichtend einzuführen, die dann ganz allein die Kosten der fehlenden Anpassung an die Klimafolgen tragen muss. Viel wichtiger wäre aus unserer Sicht ein Gesamtkonzept, dass auch staatliche und private Prävention umfasst", sagte der GVD-Hauptgeschäftsführer. In der Schweiz gebe es in Gebieten mit starkem Hochwasserrisiko Bebauungsverbote und außerdem verpflichtende Präventionsauflagen für private Hauseigentümer. "Ich denke, solche Regelungen werden wir auch brauchen", sagte er. Darüber hinaus könne er sich eine Kombination aus staatlicher und privater Absicherung vorstellen, sagte Asmussen und kündigte an, noch im Herbst konkrete Vorschläge zu machen. "Starkregen kann überall auftreten und wird durch den Klimawandel weiter zunehmen. Sich darauf einzustellen, ist nicht allein Aufgabe der Versicherer, sondern eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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