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Gebet in Ditib-Moscheen für Sieg der türkischen Armee in Syrien

Archivmeldung vom 12.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
DITIB Zentralmoschee in Köln (Symbolbild)
DITIB Zentralmoschee in Köln (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Nach dem Einmarsch türkischer Streitkräfte in Syrien beten Moscheegemeinden der Türkisch-Islamischen Union Ditib in Deutschland für den Erfolg dieses Kriegseinsatzes.

Dies berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger". "O Allah, führe unsere glorreiche Armee zum Sieg", heißt es unter anderem in einem von einer Ditib-Moscheegemeinde in Herne auf Facebook veröffentlichten Tondokument. Dort wird auf die 48. Sure des Korans, die sogenannte Fetih- oder Sieges-Sure, Bezug genommen. Ali Erbas, Chef der staatlichen türkischen Religionsbehörde Diyanet, der die Ditib als eine Art Auslandsorganisation unterstellt ist, richtete das Gebet an "den Herrn, unser ruhmreiches Heer immer mit Seiner Macht und Kraft siegreich zu machen". Auch die Gläubigen wurden aufgerufen, zum Morgengebet für den Erfolg der türkischen Armee zu beten, die von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan in Marsch gesetzt wurde, um gegen die bislang mit den USA verbündete kurdische YPG-Miliz zu kämpfen. Die Türkei betrachtet die Angehörigen der YPG als Terroristen.

Volker Beck, Lehrbeauftragter des Centrums für Religionswissenschaftliche Studien( CERES) der RuhrUniversität Bochum, reagierte mit scharfer Kritik. "Die Ditib und Teile des Zentralrats der Muslime erweisen sich als Propaganda-Agenten des türkischen Staates in einem völkerrechtswidrigen Krieg. Das ist Politik, Religion ist nur noch Mittel zum fragwürdigen Zweck", sagte Beck dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Die Regierung in Ankara betrachtet die Diyanet und die mit ihr verbundenen islamischen Organisationen als Kommunikationskanal für ihre politischen Zwecke und zur Mobilisierung einer 'türkischen Diaspora' für ihre identitäre Weltsicht", so der Grünen-Politiker und frühere Bundestagsabgeordnete. Von der Diyanet aus der Türkei nach Deutschland entsandte und von der Behörde bezahlte Imame sind in Moscheegemeinden der Ditib, aber auch des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) sowie des Islamverbands Milli Görüs und weiterer Organisationen tätig.

Ayse Aydin, Sprecherin der Ditib-Bundeszentrale in Köln, erklärte hingegen auf Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger", dass es "solche Gebete bei uns nicht gegeben" hat. Das könnten viele Besucher bestätigen. In einer Stellungnahme der Ditib heißt es: "Eine solche Aktion ist von uns weder angewiesen, noch geplant oder in irgendeiner Weise auf unserer Tagesordnung. Ein entsprechender Hinweis bezüglich unserer Haltung ist auch an unsere Moschee-Gemeinden ergangen. Wir werden mit der Gemeinde in Herne diesbezüglich erneut in Verbindung treten."

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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