Polizei ermittelt wegen Tausender Betrugsfälle in Sachsen-Anhalt

Bild: Karl-Heinz Laube / pixelio.de
Tausendfach versuchen Betrüger jedes Jahr, Senioren in Sachsen-Anhalt um ihr Geld zu bringen. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung anhand neuer Zahlen aus dem Landesinnenministerium.
Demnach registrierte die Polizei im ersten Halbjahr 2025 mehr als 1.200 Betrugsstraftaten gegen Über-60-Jährige. Hinzu kamen 2.000 Taten, die aus dem Ausland heraus begangen wurden und deshalb bei der Polizei gesondert erfasst sind. Unter den Fällen waren beispielsweise Enkeltricks, Schockanrufe und Betrug mit vorgetäuschten Spendensammlungen.
Erfragt hat die Daten der Grünen-Landtagsabgeordnete Sebastian Striegel. "Schockanrufe und Enkeltricks sind ein extrem verbreitetes Phänomen", sagte er der MZ. "Schaden für Ältere können wir verhindern, wenn wir Freundinnen, Oma, Opa oder Eltern vor solchen Situationen warnen. Wichtig ist, gemeinsam zu besprechen, was man im Fall eines verdächtigen Anrufs machen sollte." Vor allem bei Taten, die aus dem Ausland heraus begangen wurden, war die Erfolgsquote bei Polizeiermittlungen niedrig. Nur drei Prozent der Fälle wurden 2025 bisher aufgeklärt, so das Innenministerium. Ein Grund dafür ist, dass viele Täter manipulierte Telefonnummern nutzen, um ihre wahren Identitäten gegenüber Betrugsopfern und Ermittlern zu verschleiern. Die Aufklärungsquote bei Auslandstaten sei "zu gering", kritisierte Striegel.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)