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stern: Kinder von Entführungsopfer Maria Bögerl fordern Untersuchungsausschuss

Archivmeldung vom 15.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo von Stern (Zeitschrift)
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Die Kinder der im Mai 2010 entführten Maria Bögerl aus Heidenheim werfen der Polizei schweres Versagen vor. In einem Interview in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des stern sagt die Tochter Carina Bögerl: "Das Ausmaß an Pannen hat unser Vertrauen zerstört. Die Instanz, die dazu da ist, dir zu helfen, macht tausend Fehler und versinkt in planlosem Aktionismus." Carina Bögerl und ihr Bruder Christoph fordern, dass sich ein Untersuchungsausschuss mit der Arbeit der Polizei in diesem Fall befasst.

Maria Bögerl war am 12. Mai 2010 aus ihrem Haus im baden-württembergischen Heidenheim entführt worden. Das Lösegeld, 300.000 Euro, war zu spät am Übergabeort abgelegt worden. Drei Wochen später wurde die Leiche der 54-jährigen Frau gefunden. Ihr Mann, der Heidenheimer Sparkassendirektor Thomas Bögerl, nahm sich im Juli 2011 das Leben.

Ihrem Vater allein habe man die Beschaffung des Lösegelds überlassen, kritisieren die Kinder in dem Interview. "Wir haben", sagt Carina Bögerl dem stern, "den Soko-Chef in einem späteren Gespräch so verstanden: Wenn ein Bankdirektor das nicht könne, wer dann?"

Thomas Bögerl notierte die Abläufe der Geldbeschaffung später in einem Gedächtnisprotokoll, das dem stern vorliegt. Darin schreibt er: "Die Polizei ergriff keinerlei Maßnahmen zur Lösegeldbeschaffung."

Nach stern-Recherchen gerieten Christoph Bögerl sowie der Lebensgefährte von Tochter Carina später zu Unrecht unter Tatverdacht. Die Ermittler verdächtigten sie, wenige Tage vor der Tat mit dem Entführer telefoniert zu haben. Der sollte sich im Haus des Ehepaars Bögerl, das zu diesem Zeitpunkt nicht daheim war, aufgehalten und die Tat vorbereitet haben. Wie sich herausstellte, basierte dieser Verdacht jedoch auf falsch gespeicherten Uhrzeiten in der Telefonanlage.

Im Zuge der Ermittlungen wurden Christoph Bögerl und der Lebensgefährte der Tochter über Monate von der Polizei überwacht und abgehört. So wurden Gespräche mit Familienmitgliedern, Verwandten und Freunden, aber auch mit einem Pfarrer und einem Anwalt, aufgezeichnet. Insgesamt mit rund 150 Personen. "Bei diesem Ausmaß an Willkür zerbricht der Glaube an den Rechtsstaat", so Christoph Bögerl zum stern. Die zuständige Staatsanwaltschaft Ellwangen erklärte jetzt gegenüber dem stern, "umfangreiche Ermittlungen" hätten "keine Anhaltspunkte" dafür ergeben, dass "der oder die Täter" aus dem Kreis der Familie kämen.

Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)

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