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Studie: Ostdeutsche lästern über Westdeutsche

Archivmeldung vom 17.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Lisa Spreckelmeyer / pixelio.de
Bild: Lisa Spreckelmeyer / pixelio.de

22 Jahre nach der Wiedervereinigung bestimmen noch immer Vorurteile den wechselseitigen Blick von Ost- und Westdeutschen. "Ostdeutsche schreiben Westdeutschen praktisch nur negative Eigenschaften zu" heißt es in einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie, Allensbach, im Auftrag der Hochschulinitiative Neue Bundesländer, die der Welt am Sonntag vorliegt. So belegen über 40 Prozent der Ostdeutschen Westdeutsche mit negativen Attributen wie Geldgier, Arroganz und Oberflächlichkeit. Sich selbst finden Ostdeutsche dagegen in Ordnung.

Fast die Hälfte der Ostdeutschen schreibt sich positive Eigenschaften wie Bescheidenheit, Fleiß oder Erfindungsreichtum zu - die Westdeutschen sehen sich selbst wesentlich kritischer. Nur 17 Prozent kennen hier keine Selbstzweifel.

Im Westen malt auch nur ein Viertel der Bürger ein negatives Ossi-Bild. Die Vorurteile dort: Ostdeutsche seien unzufrieden, misstrauisch, ängstlich.

Die Ministerpräsidentin von Thüringen, Christine Lieberknecht, führt das positive Selbstbild im Osten auf unterschiedliche gesellschaftliche Prägungen zurück. "Die ständige Selbsthinterfragung, der intensive Diskurs gehörte im Westen zur Kultur. Aus einer Diktatur kommend kennt man das so nicht", sagte Lieberknecht der Welt am Sonntag.

Der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering (SPD) beklagte eine moralische Überheblichkeit des Westens gegenüber Ostdeutschen. "Mich stört der mitunter hoch erhobene, sehr moralische Zeigefinger des Westens gegenüber den Menschen in der ehemaligen DDR", sagte Sellering der "Welt". Der Regierungschef kritisierte: "Da wird die DDR schnell zum Unrechtsstaat erklärt, in dem es nicht das kleinste bisschen Gutes gab." Dabei werde übersehen, dass es in der DDR Millionen von Menschen gegeben habe, "die weder Täter noch Opfer waren und die unter oft schwierigen Bedingungen viel geleistet haben", sagte der SPD-Politiker. Die nach wie vor bestehenden Vorurteile zwischen Ost- und Westdeutschen führt Sellering auf den Kalten Krieg zurück. Damals habe es "negative Pauschalurteile" gegeben, "weil man sich ja auch politisch abgrenzen musste". Manches sei hängen geblieben und bestehe als Pauschalurteil fort, stellte Sellering fest. "Das sitzt einfach tief", sagte er weiter. Wenn man einen Ostdeutschen ganz allgemein frage, wie er Westdeutsche finde und umgekehrt, "dann rasten bei vielen die alten Denkmuster wieder ein".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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