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Benimm-Expertin Sybil Gräfin Schönfeldt: "Anstand hat, wer Unrecht einsieht"

Archivmeldung vom 26.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

"Anstand" heißt das aktuelle Buch von Sybil Gräfin Schönfeldt, in dem es um weit mehr als Tischsitten und Höflichkeit geht. "Anstand ist die Möglichkeit, sich mit den Regeln des jeweils anerkannten guten Benehmens erträglich mit anderen Menschen zurechtzufinden", erläutert die Benimm-Expertin im Interview mit der Frauenzeitschrift FÜR SIE.

Dabei umfasse Anstand nicht nur Manieren, sondern auch Moral. "Wer sich anständig verhält, ist nicht nur höflich, sondern richtet sich im Alltag nach ethischen Regeln."

Als beste Basis dafür hält Gräfin Schönfeld zumindest in unserer Gesellschaft die Regeln des christlichen Glaubens. "Die Zehn Gebote helfen uns, im Leben zurechtzukommen", sagt die promovierte Kunsthistorikerin. Allerdings sei Anstand durchaus mit Anstrengung verbunden, da er nicht zuletzt selbstkritische Einsicht erfordere. "Anständig ist jemand, der sein Unrecht einsieht und dann sein Verhalten ändert."

In der aktuellen Diskussion um Steuerbetrug sieht die Ethik-Expertin auch auf Politiker-Seite große Versäumnisse. Diese hätten die Aufgabe, Steuern so einzusetzen, dass der Staat funktioniert. "Die Politiker tun aber alles andere", bemängelt Gräfin Schönfeldt. "Sie lassen das Geld zwischen ihren Fingern zerrinnen." Dies rechtfertige keine Steuerhinterziehung der Bürger, doch müsse die Politik durch bessere Gesetze die Steuerschlupflöcher stopfen und gleichzeitig für niedrigere Abgaben sorgen.

Den Generationenkonflikt und den Renten-Streit wiederum hält die Autorin für überschätzt. "Ich glaube, die Distanz zwischen den Generationen ist im privaten Bereich sogar geringer geworden." Zudem habe sie nicht den Eindruck, dass die heutige Jugend schlecht erzogen sei. Mangele es tatsächlich mal an Höflichkeit, sei dies nicht den Jugendlichen anzulasten, sondern den Eltern und Erziehern, die ihnen keine oder die falschen Vorbilder waren. Grundsätzlich sieht Gräfin Schönfeldt bei Frauen einen ausgeprägteren Instinkt für Anstand. "Wir sind besser imstande, Menschen und Situationen zu erkennen, und wissen intuitiv, wie man sich verhalten soll."

Quelle: FÜR SIE

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