Bundesschülerkonferenz beklagt seelische Nöte der Schüler

Bild: Eigenes Werk /OTT
Der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Quentin Gärtner, hat mit Blick auf das neue Schuljahr seelische Nöte von Schülern beklagt und Investitionen in Höhe von 100 Milliarden Euro in die Bildung gefordert. "Wir erleben eine Krise der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Millionen von Schülern geht es nicht gut. Viele von ihnen schaffen es
nicht mehr, dauerhaft am Schulleben teilzunehmen. Mittlerweile
beschreibt mehr als jeder vierte Schüler seine eigene Lebensqualität als
gering. Schulen sind keine Orte, die das auffangen, ganz im Gegenteil.
Wir werden strukturell von Staat und Gesellschaft vernachlässigt."
So
fehle es flächendeckend an Schulpsychologen und Schulsozialarbeitern.
Zudem seien Lehrpläne erforderlich, "die sich an den Bedürfnissen der
Schüler orientieren und nicht einfach Bulimie-Lernen verordnen". Gärtner
sagte: "Die Schule muss sich mehr am realen Leben ausrichten. Wir
brauchen weniger Faust und Hexenverbrennung, mehr KI-Kompetenz und
Demokratiebildung."
Zugleich mahnte der Generalsekretär der
Bundesschülerkonferenz politische Gegenmaßnahmen an. "Die Politik muss
junge Menschen endlich mit ihren Sorgen und Nöten ernst nehmen, sie
einbeziehen und in sie investieren. Wir brauchen 100 Milliarden für die
Schulen, denn wir sind die kritische Infrastruktur. Wir müssen Kinder
und Jugendliche unterstützen und resilient machen." Schüler müssten dort
gefördert werden, wo sie stark seien. "Also weg mit starren Lehrplänen
und mehr Freiheit in den Klassenzimmern."
Gärtner lehnt die
aktuell diskutierten Social-Media-Einschränkungen für Schüler ab. "Die
richtige Antwort wäre eine altersgerechte Medienbildung in den Schulen",
sagte er dem RND. "Aber Bildungsministerin Karin Prien holt uns nicht
mal mit an den Tisch, wenn sie dazu eine Expertenkommission einsetzt."
Gärtner appellierte an die Verantwortlichen: "Fragt uns doch mal, was
wir brauchen, um vernünftig mit sozialen Medien umzugehen. Wir sind die
Experten für unser Leben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur