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Brandanschlag von Solingen: Haupttäter bestreitet die Tat

Archivmeldung vom 11.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Brandanschlag von Solingen: Gemeinsame Demonstration von Deutschen und Türken am Tatort im Juni 1993
Brandanschlag von Solingen: Gemeinsame Demonstration von Deutschen und Türken am Tatort im Juni 1993

Foto: User:AxelBoldt
Lizenz: CC-BY-SA-2.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Markus G., der zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil er am 29. Mai 1993 mit drei Komplizen ein von Türken bewohntes Haus in Solingen angezündet haben soll, hat gegenüber der "Welt" bestritten, die Tat begangen zu haben.

Fünf Menschen im Alter zwischen vier und 27 Jahren waren damals ums Leben gekommen, 17 weitere wurden verletzt. G., damals 23, war der einzige von vier Angeklagten, der nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt wurde. Kurz nach seiner Festnahme hatte er ein umfassendes Geständnis abgelegt. Am 80. Tag des Prozesses zog er es zurück und beteuerte seine Unschuld. Auf Druck der Polizisten, die ihn verhörten, und aus Angst vor einer lebenslangen Freiheitsstrafe habe er ein Verbrechen zugegeben, das er nie begangen habe, erklärte er. Das Gericht verurteilte ihn trotzdem.

2005 wurde Markus G., heute 43 Jahre alt, nach zwölf Jahren vorzeitig aus der Haft entlassen. Nun hat er zum ersten Mal gesprochen. "Ich war es nicht", sagt er nur.

Siegmund Benecken, einer seiner zwei Pflichtverteidiger, war damals schockiert, als G. sein Geständnis widerrief. Er überlegte sogar, sein Mandat niederzulegen. "Ich hatte und habe keinen Zweifel an der Schuld von Herrn G.", sagte Benecken der "Welt".

Auf die Frage, warum er nun reden wolle, sagte G. der Zeitung: "Weil der Brandanschlag ja jetzt zum 20. Jahrestag wieder Thema ist." Was er damit zu tun habe? "Eigentlich nichts. Für mich ist nicht der 29. Mai, sondern der 3. Juni wichtig. Da wurde ich festgenommen."

G. war Anfang der 90-Jahre in der Neonazi-Szene. "Anschläge auf Häuser, in denen Ausländer wohnen, habe ich damals befürwortet", sagt G. Kurz nach der Tat und seinem Geständnis, hatte er sich bei der Opferfamilie in einem Brief entschuldigt, aber das gelte jetzt natürlich nicht mehr, sagt er: "Ich war`s ja nicht."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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