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Gen Z sorgt selbst für das Alter vor und misstraut gesetzlicher Rente

Freigeschaltet am 11.09.2025 um 09:10 durch Sanjo Babić
Geldberg
Geldberg

Bild: Eigenes Werk /OTT

Fast ein Drittel (31 %) der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 30 Jahren erwartet im Alter keine gesetzliche Rente. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von forsa im Auftrag der ING Deutschland und Visa. Diese Skepsis geht Hand in Hand mit der Sorge um Altersarmut: 83 Prozent fürchten um ihre finanzielle Sicherheit im Ruhestand. Entsprechend spart jeder zweite Befragte (55 %) auch für die Altersvorsorge.

Neben der Umfrage hat die ING Deutschland anonymisierte Daten von rund 1,16 Millionen jungen Kundinnen und Kunden ausgewertet. Ergebnis: Ein Drittel hat ein Wertpapierdepot. Knapp die Hälfte davon (45 %) spart regelmäßig per Wertpapiersparplan - im Schnitt etwa 350 Euro im Monat. Der Großteil dieser Einzahlungen (88 %) fließt in börsengehandelte Indexfonds (ETFs).

"Die Gen Z setzt sich schon früh mit ihrer finanziellen Zukunft auseinander und gestaltet ihren Vermögensaufbau aktiv", sagt Bincy Kochalumoottil, Leiterin Daily Banking bei der ING Deutschland. "Banken können junge Menschen auf ihrem Weg zu finanzieller Sicherheit unterstützen. Sie tragen entscheidend dazu bei, dass die junge Generation auch in unsicheren Zeiten ein Fundament aufbauen und zuversichtlich in die Zukunft blicken kann."

Tobias Czekalla, Deutschland-Chef von Visa, ergänzt: "Die Gen Z ist die erste Generation, die ihr Leben wie ihre Finanzen von Anfang an digital organisiert. Sie erwarten einfache, sichere und jederzeit verfügbare Möglichkeiten, um zu sparen, zu investieren und zu bezahlen."

So verliert Bargeld weiter an Bedeutung, wie die ING-Daten zeigen: Der Anteil der 18- bis 30-Jährigen, die innerhalb von drei Monaten mindestens einmal am Automaten abheben, ist von 49 Prozent im Jahr 2024 auf 38 Prozent gesunken. Insgesamt nutzt die Gen Z Bargeld deutlich seltener als ältere Generationen.

Ungleichheit im Geldeingang geht mit geringeren Sparquoten bei Frauen einher

Die Umfrage offenbart darüber hinaus geschlechterspezifische Unterschiede in der Gen Z. Jungen Männern steht monatlich mit im Schnitt 2.200 Euro netto deutlich mehr Geld zur Verfügung als jungen Frauen (etwa 1.770 Euro). Männer können daher auch mehr sparen: Von ihrem monatlichen Geldeingang legen sie durchschnittlich 28 Prozent zurück, Frauen lediglich 24 Prozent. Dabei konzentriert sich die Gen Z auf langfristige Sparziele: Rücklagen für Notfälle (71 %), Altersvorsorge (55 %) und Immobilien (40 %) stehen ganz oben auf der Prioritätenliste. Für Konsumgüter wird dagegen kaum gespart: Das neueste Smartphone (4 %) oder Mode (2 %) spielen eine untergeordnete Rolle. Insgesamt ist der Anteil der Nicht-Sparer von zwölf Prozent im Jahr 2024 auf neun Prozent gesunken.

Knapp die Hälfte investiert regelmäßig in ETFs, zwei Drittel nutzten Zollstreit zum Kauf

Die langfristige und vorsichtige Denkweise der jungen Generation spiegelt sich auch beim Sparen und der Wahl der Geldanlage wider. Besonders gefragt sind laut Umfrage Tagesgeldkonten (53 %), Aktien und Fonds (51 %) sowie ETFs (47 %). Sicherheit (92 %) ist der Gen Z dabei wichtiger als Renditechancen (79 %). Auch die ING-Daten bestätigen diese Präferenzen. Knapp die Hälfte der jungen Depotkundinnen und -kunden (46 %) hält ausschließlich breit gestreute ETFs, meist auf globale Standardindizes.

Selbst in schwächeren Marktphasen bleibt die Gen Z gelassen: Im April 2025 haben 69 Prozent der jungen ING Depotkundinnen und -kunden Kursschwankungen infolge des globalen Zollstreits zum Nachkauf genutzt. Nur 17 Prozent haben verkauft. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Gen Z eine auf Kontinuität ausgerichtete Anlagenstrategie verfolgt und kurzfristige Spekulationen meidet.

Schulden nur in Ausnahmefällen

Beim Thema Schulden zeigt sich die Gen Z zurückhaltend. Eine Verschuldung kommt für sie laut Umfrage nur bei großen Anlässen infrage, wie dem Kauf einer Immobilie (86 %), in persönlichen Notfällen (76 %) und familiären Krisen (70 %). Für Konsumzwecke spielen Schulden kaum eine Rolle.

Auch kurzfristige Zahlungsmodelle wie "Buy now, pay later" (BNPL) oder Dispokredite werden selten genutzt. Zwölf Prozent der Befragten haben aktuell offene BNPL-Beträge, vier Prozent haben zum Zeitpunkt der Umfrage ihr Girokonto überzogen. Die ING-Daten bestätigen diese Zurückhaltung: Lediglich 16 Prozent der Gen Z nutzen einen Dispokredit. Auch Konsumenten-kredite sind mit einem Anteil von fünf Prozent selten, zudem geht es im Schnitt um moderate Beträge von etwa 6.000 bis 7.000 Euro.

"Die Gen Z zeigt, dass finanzielle Gesundheit keine Frage des Alters ist. Sie geht achtsam mit Schulden um, setzt klare Prioritäten beim Sparen und investiert langfristig. Das ist eine starke Basis und gleichzeitig ein Auftrag an Banken, diese Generation schon in frühen Lebensphasen mit passenden Angeboten zu begleiten", sagt Bincy Kochalumoottil.

Über die verwendeten ING-Daten

Verwendet wurden anonymisierte Daten von 1,16 Millionen Kundinnen und Kunden der ING innerhalb eines Betrachtungszeitraums vom 1. Januar bis 30. Juni 2025.

Über die Visa Umfrage

In Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa haben Visa und die ING im Juli 2025 mit einer repräsentativen Onlineumfrage rund 1 002 Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland zwischen 18 und 30 Jahren zu ihrem Umgang mit Finanzen befragt.

Quelle: ING Deutschland (ots)

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