Islamistische Szene: 447 Gefährder - 481 "relevante Personen"

Lizenz: Islamic State (IS)
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Neue Zahlen der Bundesregierung zeigen das Ausmaß der islamistischen Szene in Deutschland. Die Sicherheitsbehörden der Länder stufen aktuell rund 447 Personen als islamistische Gefährder ein, teilte das Bundesinnenministerium auf eine Anfrage der Linke-Bundestagsabgeordneten Cansu Özdemir mit, über welche die "Welt" berichtet.
Mit dieser polizeilichen Kategorie sind Menschen gemeint, denen schwere
staatsgefährdende Straftaten zugetraut werden und die
Sicherheitsbehörden eng beobachten, oft mit hohem personellem Aufwand.
481 weitere Menschen gelten als "relevante Personen", also
Führungsfiguren, Logistiker oder Kontaktpersonen innerhalb des
extremistischen Spektrums. Die Zahlen bewegen sich weiter auf hohem
Niveau, sind aber im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. (Stand
April 2024: Gefährder: 480; relevante Personen: 504.)
Insgesamt
umfasse das islamistische Personenpotenzial in Deutschland rund 28.280
Menschen, so die Bundesregierung - ein leichter Anstieg zu früheren
Erhebungen. Es gehe weiterhin eine reale Gefahr von Islamisten in
Deutschland aus, sagte Özdemir. "Auch dass derzeit 40 Personen aus dem
Spektrum der Gefährder und 'relevanten Personen' angeklagt sind, ist
mehr als bedenklich."
In rund 25 dieser 40 Fälle seien die
Personen wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung
im Ausland angeklagt, teilte die Bundesregierung mit. In vier Verfahren
wird Extremisten die Bildung einer Terrorgruppe vorgeworfen, in ebenso
vielen Fällen sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit Gegenstand des
Prozesses.
Zur Radikalisierung schreibt die Bundesregierung: "Die
islamistische Radikalisierung hat sich in den vergangenen Jahren immer
stärker in den digitalen Raum verlagert. Ein realweltlicher Vorlauf,
beispielsweise in Moscheen, ist immer weniger festzustellen."
Islamistische
Influencer agierten zielorientiert und passten sich an die
plattformspezifischen Anforderungen an. Darüber hinaus verknüpften sie
ihre Online-Agitation auch mit realweltlichen Aktionsformen, wie zum
Beispiel Demonstrationen oder Flashmobs. "Hierbei knüpfen sie an
emotionalisierende Themen mit Islambezug an und framen dies mit der
Behauptung einer angeblich islamfeindlichen Stimmung in Deutschland."
Quelle: dts Nachrichtenagentur