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Chemnitz beschließt Auftrittsverbot für Wildtiere im Zirkus

Archivmeldung vom 31.10.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Am 24. Oktober 2007 beschloss der Chemnitzer Stadtrat, in Zukunft bestimmte Wildtiere bei Gastauftritten von Zirkussen auszuschließen. Für Menschenaffen, Tümmler, Delfine, Greifvögel, Flamingos, Pinguine, Wölfe, Giraffen, Nashörner und Elefantenbullen ist damit in Chemnitz kein Platz mehr in der Zirkusmanege.

Der Beschluss setzt bestehende Empfehlungen zum Tierschutz konsequent um. "VIER PFOTEN begrüßt die Chemnitzer Initiative ausdrücklich und hofft, dass viele andere Städte und Gemeinden diesem Beispiel folgen. Die Stadt Chemnitz zeigt, wie der Tierschutz im Zirkus durch die kommunale Politik gestärkt werden kann, auch wenn auf Bundesebene noch gezögert wird", erklärt Thomas Pietsch, Wildtier-Experte bei VIER PFOTEN. Bereits 2003 forderte der Bundesrat die Untersagung von Affen, Bären und Elefanten in fahrenden Zirkussen. Die Umsetzung dieses Beschlusses wird seither durch den Bundestag verschleppt.

Nach der Stadt Heidelberg begrenzt nun auch Chemnitz das Mitführen von Wildtieren in Zirkussen und berücksichtigt damit vermehrt den Tierschutz bei der Vergabe von Standplätzen. "Wissenschaftliche Gutachten und Stellungnahmen bestätigen, dass Wildtiere im Zirkus kein artgemäßes Leben führen können. Deshalb fordert VIER PFOTEN ein generelles Haltungsverbot für Wildtiere im Zirkus", erläutert Pietsch. Österreich, Ungarn, Schweden, Finnland und die Tschechische Republik haben die Mitführung von Wildtieren im Zirkus bereits verboten oder eingeschränkt, in Großbritannien steht ein Verbot kurz vor der Verabschiedung. "Diese Beispiele zeigen, dass Deutschland beim Schutz von Wildtieren im Zirkus erheblichen Nachholbedarf hat".

Selbst die aus Tierschutzsicht unzureichenden Mindestanforderungen an Gehegegröße und -struktur erfüllen viele Wanderzirkusse nicht. Verhaltensstörungen und Haltungsmängel sind an der Tagesordnung. Viele Zirkustiere sind krank, da es an Geld und Sachkunde fehlt. Manche Zirkusse bereisen mit Wildtier-Nummern mehr als 50 Städte in neun Monaten. Die Standorte wechseln teilweise alle fünf bis sechs Tage. Die Transporte bedeuten für die Tiere zusätzlichen Stress. Denn die Tiere verbringen einen großen Teil ihres Lebens im Transportwagen. Auch bei groben Verstößen gegen das Tierschutzgesetz scheitert die schnelle Beschlagnahmung eines Tieres häufig. Denn es gibt kaum alternative Plätze in Auffangstationen oder gut geführten Tierparks. So müssen die Tiere oftmals unter erbärmlichen Umständen im Zirkus weiter leiden. "Nur ein Haltungsverbot für Wildtiere im Zirkus kann dieses Vollzugsproblem mittelfristig lösen", so Pietsch.

Quelle: Pressemitteilung VIER PFOTEN

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