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Neue Stromautobahnen - Jens Spahn und Netzbetreiber fordern Freilandleitungen statt Erdverkabelung

Archivmeldung vom 21.12.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.12.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Jens Spahn (2018)
Jens Spahn (2018)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

CDU-Fraktionsvize Jens Spahn fordert gemeinsam mit den Übertragungsnetzbetreibern einen Neustart beim Netzausbau: "Statt sämtliche Stromleitungen komplett in die Erde zu verlegen, sollten wir den Zwang zur Erdverkabelung streichen", sagte der Energiepolitiker im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT sagte der "NOZ", würden die drei geplanten neuen Stromautobahnen komplett über statt unter die Erde verlegt, würde dies 20 Milliarden Euro weniger kosten. Dazu Spahn: "Wenn wir 20 Milliarden Euro für die Netze sparen, kann der Strom für Bürger und Industrie viel billiger werden, und genau darauf kommt es doch an."

Der Zwang zur Erdverkabelung für Stromautobahnen (Gleichstromleitungen) aus dem windkraftreichen Norden nach Süddeutschland geht auf einen Beschluss von 2015 der damaligen Großen Koalition von Union und SPD zurück. Vor allem die CSU hatte sich damals gegen Überlandleitungen gesträubt. Spahn sieht den Beschluss heute kritisch: "Wir hätten den Netzausbau, das Verlegen der Stromautobahnen wie Südlink, viel konsequenter und auch härter durchsetzen müssen. Das ist ein Versäumnis unserer Regierungsjahre, da ist Selbstkritik angebracht."

Die Übertragungsnetzbetreiber fürchten, dass der notwendige Ausbau der geplanten Stromautobahnen Ost-West-, Nord-West- sowie Sued-West-Link auf der Strecke bleiben könnte, weil dem Staat nach dem Karlsruher Urteil zur Schuldenbremse das Geld fehlt. Der Erdkabel-Vorrang sei zudem in einer Zeit verankert worden, "als man noch weit entfernt war von den gigantischen Ausbauzielen für Offshore-Windenergie, die Deutschland und die Nord- und Ostsee-Anrainerstaaten anstreben", sagte der Chef des Übertragungsnetzbetreibers 50hertz, Stefan Kapferer, der "NOZ". Auch daher "ist ein Umdenken erforderlich in Richtung Kosteneffizienz".

Freileitungen könnten schneller und preiswerter gebaut werden, insbesondere in Regionen mit schwieriger Topographie, sagte Kapferer. "Es gibt weniger Eingriffe in den Lebensraum Boden, die Eingriffe in Privateigentum sind geringer, die landwirtschaftliche Nutzung ist kaum tangiert", und es gebe "weniger Engpässe bei Lieferanten und Dienstleistungsunternehmen".

Der Deutschland-Chef des Übertragungsnetzbetreibers TenneT, Tim Meyerjürgens, sagte der "NOZ": "Zur Integration der erneuerbaren Energien benötigen wir leistungsstarke und ausfallsichere Verbindungen, hier haben sich Freileitungen bewährt. Bedingung für Beschleunigung und Kostenreduktion wäre "eine 100-prozentige Freileitungstechnik ohne Ausnahme-Option für Erdverkabelung".

Vor Spahn hatte kürzlich schon Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) eine Mitverantwortung der Union für den schleppenden Infrastruktur-Aufbau für die Energiewende moniert. "An der Stelle gebe ich Daniel Günther recht", sagte Spahn dazu. Die vollständige Erdverkabelung sei "wahnsinnig teuer. Und der Staat hat nicht mehr das Geld. Die Stromkosten müssen runter. Es geht nicht alles."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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