Frauen besonders häufig von Altersarmut bedroht
Frauen sind besonders häufig von Altersarmut bedroht. Das geht aus einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes hervor, die das Bündnis Sahra Wagenknecht angefragt hatte und über welche der "Stern" berichtet. Demnach lebten im vergangenen Jahr rund 2,1 Millionen Rentnerinnen unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze. Bei den Rentnern waren es 1,3 Millionen.
In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Betroffenen stark
gestiegen. Waren im Jahr 2005 noch knapp zwei Millionen Rentner von
Armut betroffen, sind es aktuell 3,4 Millionen - ein Anstieg von 76
Prozent. "Nicht das Stottern beim Gendern bringt die Gleichstellung",
sagte BSW-Chefin Sahra Wagenknecht dem "Stern". "Unser Rentensystem ist
frauenfeindlich."
Sie plädiert für die Einführung eines
Rentenmodells nach dem Vorbild Österreichs. "Wir brauchen den Wechsel
zur Österreich-Rente", sagte Wagenknecht. Ihre Partei fordert eine
Mindestrente von 1.500 Euro nach 40 Versicherungsjahren. In Österreich
zahlen fast alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Rente ein; die
Durchschnittsrente liegt deutlich höher als in Deutschland. Allerdings
unterscheiden sich beide Rentensysteme in mehreren Punkten; viele
Experten halten sie daher für nicht vergleichbar.
Quelle: dts Nachrichtenagentur