Staatsbürgerschaft auf Probe? Immer mehr Einbürgerungen rückabgewickelt
Das CSU-geführte Bundesinnenministerium verzeichnet einen deutlichen Anstieg der Rücknahmen von Einbürgerungen, berichtet die WELT laut dts. Bis 11. September 2025 wurden 293 Fälle wegen vorsätzlich falscher Angaben gezählt.
Nach einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage aus der AfD-Fraktion wurden bis einschließlich 11. September 2025 insgesamt 293 Einbürgerungen nach § 35 des Staatsangehörigkeitsgesetzes zurückgenommen.
Dieser Paragraf greift, wenn die deutsche Staatsangehörigkeit auf Basis vorsätzlich falscher oder arglistig erschlichener Angaben erlangt wurde. Entscheidungen werden erst nach Bestandskraft oder Wirksamwerden statistisch erfasst, was zu zeitlichen Verzögerungen führen kann. Das Ministerium verweist zugleich darauf, dass die Zahl der Einbürgerungen zuletzt insgesamt gestiegen ist, was einen statistischen Basiseffekt erklärt.
Die Auswertung erfolgte ressortintern; Personengruppen, Herkunftsländer oder regionale Schwerpunkte werden in der Antwort nicht genannt. Rechtlich gilt: Vor einer Rücknahme sind Betroffene anzuhören, und Widerspruch sowie Klage sind möglich. Politisch dürfte die Diskussion über strengere Prüfmechanismen und digitale Abgleiche im Verfahren weiter Fahrt aufnehmen.
Quelle: ExtremNews