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Mehr als ein Viertel der Rentnerinnen und Rentner haben ein monatliches Nettoeinkommen von unter 1 000 Euro

Archivmeldung vom 29.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Das dritte Entlastungspaket der Bundesregierung soll Rentnerinnen und Rentner mit einer einmaligen Energiepreispauschale unterstützen. Im Fokus sind vor allem diejenigen mit geringeren Einkommen. Im Jahr 2021 hatten 4,9 Millionen Rentnerinnen und Rentner ein persönliches monatliches Nettoeinkommen von unter 1 000 Euro, teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis von Ergebnissen des Mikrozensus mit.

Das entspricht einem Anteil von 27,8 % der Rentenbeziehenden. Bei Frauen liegt dieser Anteil deutlich höher: 38,2 % der Rentnerinnen hatten ein Nettoeinkommen von unter 1 000 Euro, dagegen nur 14,7 % der Rentner. Insgesamt bezogen 2021 17,6 Millionen Menschen in Deutschland aus Altersgründen eine Rente, zehn Jahre zuvor gab es nur 16,6 Millionen Rentenbezieherinnen und Rentenbezieher. Auch der Anteil der Rentnerinnen und Rentner an der Bevölkerung in Privathaushalten ist gestiegen: von 20,9 % im Jahr 2011 auf 21,4 % im Jahr 2021.

Knapp 13 % der Seniorinnen und Senioren sind erwerbstätig

Für immer mehr über 65-Jährige ist die Erwerbstätigkeit eine wichtige Einkommensquelle - nicht nur weil das Renteneintrittsalter seit 2012 bis 2031 stufenweise von 65 auf 67 Jahre steigt. Schon jetzt sind ältere Menschen deutlich häufiger erwerbstätig als vor zehn Jahren: Im Jahr 2021 arbeiteten 12,9 % der 65- bis unter 75-Jährigen. Zehn Jahre zuvor waren es noch 7,0 %. Unter den Personen mit Hochschulabschlüssen war der Anteil Erwerbstätiger 2021 mit 20,2 % besonders hoch. Unter den Personen ohne einen beruflichen Abschluss betrug er lediglich 10,4 %. Männer und Frauen unterscheiden sich in ihrer Erwerbstätigkeit auch im fortgeschrittenen Alter: Während 2021 von den 65- bis unter 75-jährigen Männern 16,2 % erwerbstätig waren, waren es bei den Frauen nur 9,9 %.

Arbeiten im Rentenalter kann bedeuten, einer drohenden Altersarmut entgegenzuwirken, den Lebensstandard zu verbessern oder länger aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Für 40,8 % der Erwerbstätigen zwischen 65 und unter 75 Jahren war die ausgeübte Tätigkeit die vorwiegende Quelle des Lebensunterhalts. Damit gab es 2021 in dieser Altersgruppe in Deutschland 470 000 Personen, die überwiegend vom eigenen Arbeitseinkommen lebten. Für die Mehrheit der 65- bis unter 75-jährigen Erwerbstätigen war dieses Einkommen aber ein Zuverdienst. Sie lebten in erster Linie von ihrer Rente beziehungsweise von ihrem Vermögen (55,9 %).

Für Selbstständige und mithelfende Familienangehörige spielt die gesetzliche Altersrente mit ihrer Regelaltersgrenze seltener eine Rolle. Unter anderem deshalb gewinnen diese Erwerbsformen relativ gesehen mit zunehmendem Alter an Bedeutung: 32,3 % der 65- bis unter 75-jährigen Erwerbstätigen waren selbstständig oder mithelfende Familienangehörige. Damit lag der Anteil wesentlich höher als in der Altersklasse der 55- bis unter 65-jährigen Erwerbstätigen (12,1 %) und fast viermal so hoch wie im Durchschnitt aller Erwerbstätigen (8,8 %).

3,4 % der Seniorinnen und Senioren erhalten Grundsicherung im Alter

Eine wachsende Zahl älterer Menschen ist auf staatliche Unterstützung angewiesen. 589 000 Menschen, die die Altersgrenze nach dem SGB XII erreicht oder überschritten haben, erhielten im Dezember 2021 Grundsicherung im Alter. Im Dezember 2021 lag die Altersgrenze bei 65 Jahren und 10 Monaten. Im Jahr zuvor hatten noch 564 000 Menschen Grundsicherung im Alter erhalten. Auch wenn die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger gestiegen ist, so hat sich der Anteil der Seniorinnen und Senioren, die Grundsicherung im Alter erhalten, über die vergangenen Jahre kaum verändert. 2021 lag er bei 3,4 %. Sehr deutlich sind die Unterschiede in Bezug auf die Nationalität: So liegt die Quote der Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung im Alter bei Deutschen bei 2,6 %, bei Ausländern dagegen bei 17,5 %. Unterschiede gibt es auch zwischen den Bundesländern: In den westdeutschen Bundesländern liegt die Quote bei 3,7 %, in den ostdeutschen Ländern bei 2,2 %.

Zahl der älteren Menschen binnen zehn Jahren um 11 % gestiegen

In Deutschland leben immer mehr ältere Menschen - sowohl in absoluten Zahlen als auch relativ. So wuchs die Zahl der Menschen, die 65 Jahre und älter sind, von 16,6 Millionen im Jahr 2011 auf 18,4 Millionen in 2021. Das entspricht einer Zunahme von 11 %. Gleichzeitig nahm die Bevölkerung insgesamt um 3,6 % zu: von 80,3 Millionen im Jahr 2011 auf 83,2 Millionen im Jahr 2021. Betrug der Anteil der Generation 65+ an der Gesamtbevölkerung im Jahr 2011 noch 20,7 %, so lag er 2021 bereits bei 22,1 %.

Altenquotient binnen 30 Jahren von 24 auf 37 gestiegen

Auch wenn die Erwerbsbeteiligung älterer Menschen gestiegen ist, hat der demografische Wandel zur Folge, dass in Zukunft Erwerbspersonen für immer mehr Seniorinnen und Senioren aufkommen müssen. Der sogenannte Altenquotient gibt an, wie viele potenzielle Rentenbezieherinnen und -bezieher ab 65 Jahre auf 100 Menschen im erwerbsfähigen Alter von 20 bis unter 65 Jahren kommen. Im Jahr 1991 betrug er noch 24, im Jahr 2021 dagegen schon 37. Im Jahr 2031 wird er nach Ergebnissen der Bevölkerungsvorausberechnung voraussichtlich bei circa 48 liegen und 2060 schon bei circa 54. Berücksichtigt man den Anstieg des gesetzlichen Renteneintrittsalters auf 67 Jahre, würde der Altenquotient etwas langsamer steigen und im Jahr 2031 bei 40 bzw. im Jahr 2060 bei 47 liegen.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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