Sozialverband beklagt Bildungsungerechtigkeiten wegen Einkommen
Angesichts des Schulbeginns in mehreren deutschen Bundesländern hat sich der Sozialverband Deutschland (SoVD) für stärkere Anstrengungen beim Thema Bildungsgerechtigkeit ausgesprochen. "Wir können nicht länger hinnehmen, dass der Bildungserfolg unserer Kinder so stark vom Geldbeutel ihrer Eltern abhängt. Die Politik darf nicht weiter zuschauen, sie muss endlich handeln", sagte die Vorstandschefin des SoVD, Michaela Engelmeier, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Bildungsgerechtigkeit dürfe kein Lippenbekenntnis bleiben. "Denn während
die Mehrheit mit prall gefüllter Schultüte oder perfekt ausgestattetem
Ranzen ins neue Schuljahr geht, wächst jedes fünfte Schulkind in Armut
auf", so Engelmeier.
Dass in den neuen Bundeshaushalt mehr
Investitionen in Schulen für moderne Lernmittel und digitale Ausstattung
eingestellt worden seien, begrüßte Engelmeier. Aber auch barrierefreie
Schulgebäude und inklusive Lernumgebungen, sowie kostenfreie Lehrmittel
müssten selbstverständlich sein. "Dazu brauchen wir bessere
Arbeitsbedingungen für schulärztliche, psychologische und sozial- sowie
sonderpädagogische Unterstützung sowie schlicht mehr Lehrkräfte",
forderte sie.
Die SoVD-Chefin plädierte auch für mehr
zielgerichtete Angebote für die Schüler. "Ein Erfolgsfaktor liegt zudem
in kostenfreier Nachhilfe und gezielter Unterstützung für benachteiligte
Kinder - unabhängig von Leistungsstand und Herkunft", sagte sie. Nur
Bildung könne den Teufelskreis der Armut durchbrechen. "Es ist höchste
Zeit, dass wir Bildung gerecht, modern und barrierefrei gestalten und
sie zur Priorität machen", forderte Engelmeier.
Am Montag starten Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt als erste Bundesländer in das neue Schuljahr.
Quelle: dts Nachrichtenagentur