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Fingerabdrücke von Uran

Archivmeldung vom 27.04.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Michael Dahlke

Seit Jahren gibt es Gerüchte über einen Kernwaffentest der Nazis auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf. Wissenschaftler wollen es jetzt genau wissen, die ersten Ergebnisse lassen aufhorchen. Berichtet die Thüringer Allgemeine am Mittwoch


OHRDRUF. "Wir wollten nur erst einmal sehen, ob überhaupt etwas da ist", sagt Prof. Uwe Keyser von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig (PTB), "und es war etwas da." Keyser untersucht mit anderen Wissenschaftlern seiner Einrichtung derzeit Bodenproben, die im Februar dieses Jahres vom Truppenübungsplatz in Ohrdruf entnommen wurden. Mit Genehmigung der Bundeswehr und im Auftrag des ZDF, das auch die weiteren Analysen finanzieren will.

Auslöser dafür waren die anhaltenden Spekulationen über geheime Anlagen der Nazis unter dem Übungsplatz und Augenzeugenberichte über einen Atomtest zu Kriegsende auf dem Gelände. Zuletzt stellte der Berliner Historiker Rainer Karlsch in seinem Buch "Hitlers Bombe" diese These auf.

Wenn Karlsch heute in Erfurt aus seinem Buch liest, muss er aber weiter den Beweis dafür schuldig bleiben. Denn eine Klärung, ob es solche Experimente gab, ist nur mit wissenschaftlichen Methoden möglich. Und das dauert lange.

"Wir untersuchen nach allen Regeln der Messkunst", erklärt Keyser. Aber es gibt ein erstes Ergebnis. In mehreren Proben fanden sich die typischen Fingerabdrücke von Uran 235 und Lithium 6.

Beides wird beim Bau von Kernwaffen verwendet. Aber es kann auch anderen Ursprungs sein: "Zum Beispiel ein abgestürzter Satellit mit Plutonium-Batterien oder uranhaltige Munition, die auf dem Übungsplatz verschossen wurde", sagt Prof. Herbert Janßen, Leiter des Fachbereichs Radioaktivität der PTB Braunschweig.

Dass während der Nutzung des Platzes durch die sowjetische Armee auch mit Uran-Munition geschossen wurde, ist wahrscheinlich. Ob dies aber zur erhöhten Belastung geführt hat, wird von Janßen eher bezweifelt: "Durch Uran-Munition wird die Dosisleistung am Boden nicht nennenswert erhöht." Denn das Uran aus solchen Geschossen verdampft meist, bevor es überhaupt den Erdboden erreichen kann.

Den Forschern aus Braunschweig steht deshalb noch ein schwieriger Weg bevor. "Wir versuchen, nacheinander verschiedene Hypothesen auszuschließen und hoffen, dass am Schluss nur eine übrig bleibt", so Janßen. Wie lange das dauert, kann derzeit keiner sagen. Aber die Wissenschaftler wissen, dass die Ergebnisse nicht nur in Thüringen mit Spannung erwartet werden. Wie nahe die Nazis einer Atombombe wirklich waren und welche Rolle die Gegend um das Jonastal dabei spielte, ist 60 Jahre danach noch immer ungeklärt.

26.04.2005   Von Eberhardt PFEIFFER

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
Kommentar:

Widersprüchlicher und dennoch vollends Bestätigend kann ein Artikel nicht geschrieben sein. Auch zu diesem doch düsteren Kapitel der Zeitgeschichte, gibt es inzwischen sehr Fachkundige und Ausführliche Literatur. Das neue Buch von Rainer Karlsch "Hitlers Bombe", ist daher auch nicht wirklich neu. An dieser Stelle seihen die Bücher von Thomas Mehner erwähnt, der sich ebenfalls seit Jahren mit diesem Thema auseinander setzt.

Wehr mehr über dieses Thema in Erfahrung bringen möchte, wird bei Info&Wissen fündig.

http://www.info-und-wissen-deutschland.de/Vortrag%20Jonastal.htm

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