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Zahl der Zuwanderer in Deutschland so hoch wie noch nie

Archivmeldung vom 03.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Behördenschild des StatistischesnBundesamtes. Bild: Kandschwar / wikipedia.org
Behördenschild des StatistischesnBundesamtes. Bild: Kandschwar / wikipedia.org

Im Jahr 2014 hatten rund 16,4 Millionen Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis des Mikrozensus 2014 weiter mitteilt, entsprach dies einem Anteil von 20,3 % an der Gesamtbevölkerung und einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 3,0 %. Die Mehrheit der Personen mit Migrationshintergrund hatte einen deutschen Pass (56,0 %). Selbst in der Gruppe der Zugewanderten lag der Anteil bei 46,1 %. Gegenüber 2011 ist die Zahl der Personen mit Migrationshintergrund um gut 1,5 Millionen Menschen angestiegen (+ 10,3 %). Dies ist vor allem auf die wachsende Zahl der Zuwanderer zurückzuführen: 10,9 Millionen Zuwanderer lebten 2014 in Deutschland. Das sind 1 Million oder 10,6 % mehr als im Jahr 2011 und gleichzeitig der höchste Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005. Die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund ging dagegen seit 2011 um 885 000 zurück (- 1,4 %).

Seit 2011 ist die Zahl der Zuwanderer von Jahr zu Jahr angestiegen. Besonders deutlich war der Zuwachs bei Zuwanderern aus der Europäischen Union mit 620 000 Personen (+ 18,3 %). Hierbei spielten vor allem Migranten und Migrantinnen aus Polen (+ 179 000 oder + 16,7 %), Rumänien (+ 109 000 oder + 28,7 %), Italien (+ 55 000 oder + 14,6 %), Bulgarien (+ 53 000 oder + 79,4 %) und Ungarn (+ 53 000 oder 51,9 %) eine große Rolle. Auch die Zahl der Zuwanderer mit Wurzeln im außereuropäischen Ausland hat zum Teil beträchtlich zugenommen. Das betraf seit 2011 vor allem die Migranten und Migrantinnen aus China (+ 38 000 oder + 54,1 %), Syrien (+ 35 000 oder + 96,8 %) und Indien (+ 28 000 oder + 60,6 %).

Der Bildungsstand der zugezogenen Bevölkerung hat sich in der langen Zuwanderungshistorie Deutschlands deutlich verändert, wie der Vergleich der Personen im Alter von 25 bis 35 Jahren zeigt. Im Jahr 2014 hatten 18,1 % der bis 1990 Zugezogenen einen Hochschulabschluss, aber 43,7 % der seit 2011 Zugezogenen. Zum Vergleich: 24,1 % der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund konnten 2014 einen Hochschulabschluss vorweisen. Allerdings hatten auch 27,8 % der seit 2011 Zugewanderten keinen Berufsabschluss, deutlich mehr als Personen ohne Migrationshintergrund (9,1 %). Bei der Schulbildung zeigt sich ein ähnliches Bild: 61,7 % der seit 2011 eingereisten Migrantinnen und Migranten im Alter von 25 bis 35 Jahren hatten eine Hochschulzugangsberechtigung, bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund waren es nur 47,1 %. Demgegenüber besaßen 8,0 % der Migrantinnen und Migranten keinen Schulabschluss, während es bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund nur 1,9 % waren.

Der Mikrozensus liefert für 2014 zusätzliche Informationen über die Migrationsmotive (Hauptgrund für die Zuwanderung) und über die Selbsteinschätzung der Sprachkenntnisse. Es wurden die seit 1960 Zugewanderten im Alter von 15 bis 64 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind jedoch weniger stark belastbar, weil die beiden Merkmale mit einem kleineren Stichprobenumfang (0,1 %) erhoben wurden und die Beantwortung auf freiwilliger Basis erfolgte.

Die Familienzusammenführung war für die seit 1960 Zugewanderten der wichtigste Grund für die Zuwanderung (37,0 %). Der zweitwichtigste Grund war die Aufnahme einer Beschäftigung in Deutschland (17,9 %). 21,2 % der Zuwanderer machten keine Angaben zu ihrem Zuwanderungsgrund. Seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 haben sich die Zuwanderungsmotive deutlich verschoben. Für seit 2008 Zugewanderte war eine Beschäftigung in Deutschland der wichtigste Grund für die Zuwanderung (28,1 %); von diesen hatte die Mehrheit (56,9 %) bei der Einreise einen Job in Deutschland. Bei Personen, die zwischen 2000 und 2007 zugezogen sind, war eine Beschäftigung noch deutlich seltener der Hauptgrund (16,5 %).

Fast die Hälfte der seit 1960 Zugewanderten schätzten ihre Deutschkenntnisse als fließend (35,8 %) oder sogar muttersprachlich ein (11,4 %). Dabei schätzten sich Zuwanderer erwartungsgemäß deutlicher besser ein, je länger sie in Deutschland lebten. 19,4 % machten keine Angaben zu ihren Sprachkompetenzen.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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