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Polizeigewerkschaften fürchten Zunahme häuslicher Gewalt

Archivmeldung vom 23.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Logo von Bund Deutscher Kriminalbeamter
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Die drei Polizeigewerkschaften in Deutschland haben einen Tag vor Heiligabend vor einer Zunahme der Fälle häuslicher Gewalt in der Weihnachtszeit und an Silvester gewarnt. Andre Schulz, Chef des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) sagte der "Bild": "Die Feiertage bedeuten nicht für alle Menschen besinnliche Erholung im Kreise der Liebsten, sondern stellen für viele puren Stress dar.

Überzogene und oft unerfüllte Erwartungen an die Festtage führen zu Frust und Aggressionen. Zu keiner Zeit im Jahr flüchten sich mehr Frauen, oftmals mit ihren Kindern, in Frauenhäuser als an Weihnachten." Auch Oliver Malchow, Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), sagte "Bild": "Die polizeiliche Erfahrung zeigt, dass Feiertage oft Krisentage sein können. Familien, die sonst eher selten so viel Zeit miteinander verbringen, gehen sich irgendwann auf die Nerven, trinken womöglich auch noch zu viel Alkohol. Und bei den kleinsten Konflikten kochen dann die Emotionen hoch und schnell kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen."

Das habe natürlich auch mehr Polizeieinsätze über die Feiertage zur Folge, um die gehäuften Gewaltausbrüche im häuslichen Umfeld zu beenden. Auch Bundesfrauenministerin Katarina Barley (SPD) zeigt sich besorgt. Die Ministerin sagte "Bild": "Für viele Frauen ist Gewalt, die oft in den eigenen vier Wänden stattfindet, leider Realität. Opfer empfinden ihre Situation oft als ausweglos. Aus Scham oder Angst machen sie sich nicht bemerkbar, und sie werden allzu oft nicht bemerkt." Die SPD-Politikerin rät Opfern jedoch dringend, Hilfe bei der Polizei (Notruf 110) oder speziellen Hilfe-Hotlines (etwa bei "Gewalt gegen Frauen" unter der Nummer 08000/116016) zu suchen.

Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) appelliert an die Aufmerksamkeit des sozialen Umfelds der Opfer. Wendt sagte "Bild": "Wir dürfen es den Tätern nicht leichtmachen, indem wir die Opfer ignorieren. Hinsehen und Handeln kann unfassbares menschliches Leid verhindern." Die Fälle häuslicher Gewalt insgesamt nehmen laut Bundeskriminalamt (BKA) zu. So gab es 2016 rund 133.000 Opfer partnerschaftlicher Gewalt. Dass sind 364 Fälle pro Tag. Darunter waren Fälle von Mord, Totschlag, Körperverletzung, Vergewaltigung, sexueller Nötigung, Bedrohung und Stalking. Seit dem Jahr 2012 (120.000 Opfer) stieg die Zahl bis zum Jahr 2016 um knapp elf Prozent. Von den 133.000 Opfern in 2016 waren rund 82 Prozent Frauen. 71 Prozent waren Deutsche, 29 Prozent waren Ausländer. Rauschmittel spielen bei den Fällen von Beziehungsgewalt eine nicht unerhebliche Rolle. So standen 2016 gut 25 Prozent der Täter unter Alkoholeinfluss.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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