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Lehrer wollen keine Testbescheinigungen ausfüllen

Archivmeldung vom 28.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Philologenverband in Nordrhein-Westfalen hat scharfe Kritik an der neuen Pflicht zur Ausstellung von Testbescheinigungen geübt. "Dies bedeutet erneuten großen zeitlichen und organisatorischen Aufwand für die Schulen", sagte die Landesvorsitzende Sabine Mistler der "Rheinischen Post".

Die bisherigen Maßnahmen in Schulen hätten darauf abgezielt, den Präsenzunterricht in der Schule möglichst sicherer zu machen: "Ein Nachweis über einen negativen Selbsttest unter Aufsicht kann aber doch ausschließlich dazu dienen, außerhalb von Schule, zum Beispiel beim Einkaufen, beim Friseurbesuch, in der Gastronomie verwendet zu werden."

Dies sei nicht Aufgabe des Lehrpersonals. Ein Nutzen für den Infektionsschutz in der Schule sei nicht zu erkennen. Schulen in Nordrhein-Westfalen müssen von Montag an offizielle Testbescheinigungen für Schüler ausstellen. Das geht aus der aktuellen Schulmail des NRW-Bildungsministeriums hervor, die am Donnerstagabend veröffentlicht wurde. Darin heißt es: "Für die Schülerinnen und Schüler sind in jedem Fall auf Wunsch Bescheinigungen zu erteilen." Die Schüler könnten die Bescheinigungen dann auch außerhalb der Schule nutzen, ohne gesonderte Termine in Testzentren wahrnehmen zu müssen, heißt es darin weiter. Voraussetzung sei, dass der Test in der Schule unter Aufsicht stattgefunden habe.

Mistler stellte zudem die Aussagekraft der Tests infrage: "In den Bürgertestzentren handelt es sich um Schnelltests, die in einer 1:1 Testung bzw. unter 1:1 Aufsicht durchgeführt und dann ausgewertet und attestiert werden." In einem Klassenraum könnten Lehrkräfte bei einer Relation von 1: (bis zu über) 30 Schülern nicht dafür garantieren, dass jeder einzelne Test korrekt durchgeführt werde. Zudem verursache die neue Regelung wöchentlich viele Stunden zusätzlicher Verwaltungsarbeit. Und schließlich gehe wertvolle Unterrichtszeit durch das Ausfüllen, Einsammeln und das erneute Verteilen der Testnachweise verloren: "Gerade in der jetzigen Zeit wäre für die Schülerinnen und Schüler doch gerade eine Konzentration auf den Unterricht sehr wichtig."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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