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Erzbistum Köln stellt Katholischer Hochschulgemeinde wegen Kritik an Sexualmoral Internetseite ab

Archivmeldung vom 18.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Wappen des Erzbistums Köln
Wappen des Erzbistums Köln

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Die Originaldatei ist hier zu finden.

Wegen fortgesetzter Kritik an der katholischen Sexualmoral und am kirchlichen Lehramt hat das Erzbistum Köln die Webseite der Katholischen Hochschulgemeinde Köln (KHG) abgeschaltet. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, hat ein Abteilungsleiter des Generalvikariats kommissarisch die Gemeindeleitung übernommen.

Dem Pastoralteam der KHG drohten arbeitsrechtliche Konsequenzen. Das gesamte Semesterprogramm der KHG ist zurzeit nur noch über einen Solidaritätslink der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) Köln zugänglich. Auslöser der spektakulären Strafaktion ist laut Zeitungsbericht ein Positionspapier des KHG-Teams aus dem vorigen Jahr.

Es lobt unter anderem die Vielfalt sexueller Beziehungen und beklagt eine immer größer werdende Kluft zwischen der Kirche und der Lebenswirklichkeit junger Menschen. Als "unerträglich" kritisiert das Papier ein "rückständiges und vermeidendes" Auftreten, mit dem führende kirchliche Amtsträger "immer wieder Menschen verletzen". Namentlich sind Papst Franziskus und der zurückgetretene Papst Benedikt XVI. genannt, indirekt aber auch der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Woelki. "Um authentisch und transparent zu bleiben", stellt das KHG-Team die eigene Position in dem Papier klar. In 15 kurzen Punkten fordert es unter anderem die Zulassung der Frauen zu den Weiheämtern, die Anerkennung homosexueller Beziehungen, die Aufdeckung von sexuellem und geistlichem Missbrauch mit fristloser Entlassung erwiesener Täter sowie dem Rücktritt von Verantwortlichen, die Täter gedeckt und geschützt haben.

Die Leiterin der Hauptabteilung Schule/Hochschule, Bernadette Schwarz-Boenneke, untersagte per Dienstanweisung die Verbreitung des Papiers in den Publikationen der KHG und drohte bei Zuwiderhandlung arbeitsrechtliche Schritte an, wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" weiter berichtet. Doch das Team widersetzte sich. Das Positionspapier blieb online, im Programm des vorigen Sommersemesters gab es einen QR-Code als Zugang zu dem umstrittenen Text. Im aktuellen Programm stehen der Hinweis auf das Verbot und eine Protestnote. Am 12. November schaltete das Erzbistum den KHG-Internetauftritt ab. "Diese Webseite ist vorübergehend nicht erreichbar. Wir bitten dies zu entschuldigen", heißt es auf der Homepage. Als Zeichen der Solidarität mit dem Team der KHG hat die ESG auf ihrer Startseite im Internet das Papier veröffentlicht, das "den Widerstand der katholischen Amtskirche erzeugt".

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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