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“Water Makes Money”: Veolias Klage gegen Filmbeteiligte wird zum Bumerang

Archivmeldung vom 11.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
DVD Cover "Water Makes Money"
DVD Cover "Water Makes Money"

Die Klage des Konzerns Veolia gegen die Vertreiber und den Protagonisten des Films “Water Makes Money” hätte in der Öffentlichkeit wahrscheinlich kaum Beachtung gefunden. Doch im Zuge einer immer breiter werdenden Kritik an den Wasserprivatisierungsplänen der EU-Kommission bekommen sowohl der von Veolia ungeliebte Film, der dazu ausstehende Gerichtsprozess als auch Veolia selbst eine Aufmerksamkeit, an der sich der Konzern schwer verschlucken könnte.

Auf dem deutschen Nachrichtenblog "politaia.org" verweist man in einem Bericht auf das folgenden Text, der auf der Website von “Water Makes Money” über den ausstehenden Prozess zu lesen ist: “Am 14.02.2013 beginnt um 13h30 im Pariser Justizpalast der Prozess des Veolia-Konzerns gegen den Film „Water Makes Money”. Angeklagt sind allerdings nur der französische Vertrieb La Mare aux Canards und der zentrale Protagonist des Films, der Veolia – Mitarbeiter Jean-Luc Touly. Das juristische Vorgehen des Konzerns gegen die eigentlichen Verantwortlichen von „Water Makes Money”, die Regisseure Leslie Franke und Herdolor Lorenz, ist an den deutschen Behörden und der deutschen Veolia-Tochter gescheitert, die sich einer Klage nach deutschem Recht verweigert hat.”

Bei "politaia.org" heißt es weiter: "Die Hauptverantwortlichen für den Film sind also nach Prüfung der deutschen Juristen nicht belangbar. Daher hat der deutsche Tochterkonzern lieber von einer Klage abgesehen. Anders der Mutterkonzern: Nun sollen zumindest Filmbeteiligte aus Frankreich durch die Mühlen der Justiz zerrieben werden. Man darf zwar davon ausgehen, dass Veolia den Prozess verliert, aber er kann über den Weg aller Instanzen die Beklagten in den Ruin treiben. Es soll als warnendes Beispiel für Journalisten, Filmemacher und Whistleblower gelten.

Der Schuss dürfte aber nun nach hinten losgehen. Innerhalb einer geschlossenen Branche, von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, mag diese Drohung funktionieren. Aber nun gewinnt das Thema Trinkwasser und dessen Privatisierung eine immense Aufmerksamkeit. Der Grund dafür ist das Bestreben der EU-Kommission, die Trinkwasserversorgung den Konzernen überlassen zu wollen – dank guter Lobbyarbeit, sicher auch von Veolia. Es bedarf schon einer gewissen Arroganz, nicht damit zu rechnen, dass sich die Öffentlichkeit gegen solche Pläne wehren könnte. Das deutsche Tochterunternehmen hat sich auf seiner Website übrigens brav zum Thema und zum Film selbst geäußert. Abgesehen davon, dass bei solchen Behauptungen, man habe zu der Ausstrahlung des Films keinen Einfluss genommen, Aussage gegen Aussage steht, sind die dortigen Bekundigungen, es gehe gerade ihnen darum, dass Wasser ein Menschenrecht sei, nur als zynisch zu bezeichnen. Oder ist der zu maximierende Profit der Aktionäre nicht mehr entscheidend?

Hier können Sie konkret was gegen die Privatisierung des Trinkwassers tun. Eine Million Unterschriften werden bis September gebraucht, knapp 400.000 sind es bisher. Entscheiden Sie jetzt mit!

Hier sehen Sie den Film “Water Makes Money” auf YouTube!

Quelle: politaia.org

Anmerkung der ExtremNews Redaktion:

Der Fernsehsender ARTE zeigt den Film, aus Solidarität zwei Tage vor dem Prozess, am Dienstag, 12.02.2013 um 22:00 Uhr. Bitte sehen Sie sich den Film an, damit Sie verstehen welche kriminellen Vorhaben in der EU Kommission entwickelt werden …

Noch eine weitere Information zum Experiment der Wasserprivatisierung in Bolivien:  Aguas del Tunari, eine Tochterfirma von International Water Ltd., einem Firmenkonsortium mit Beteiligung der US-Baufirma Bechtel und des Energieunternehmens Edison aus Italien, handelte ohne öffentliche Beteiligung und hinter verschlossenen Türen mit der bolivianischen Regierung einen 40-jährige Monopolvertrag der Wasserver- und -entsorgung aus. Die Konzession beinhaltete die Konfiszierung und damit Enteignung gemeinschaftlich errichteter und genutzter Brunnen. Kurz darauf erfolgten Preiserhöhungen für die Konsumenten, deren Wasserrechnungen zwischen 50 und 250 Prozent anstiegen. Auf Proteste wurde mit äusserte Gewalt geantwortet.

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