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Erdrutsch von Nachterstedt Gutachter-Streit verzögert Sanierung und Freigabe

Archivmeldung vom 04.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Unglücksstelle Concordiasee. Bild: Deirun CC-BY-SA-3.0-DE. de.wikipedia
Unglücksstelle Concordiasee. Bild: Deirun CC-BY-SA-3.0-DE. de.wikipedia

Vier Jahre nach dem Erdrutsch mit drei Toten am Concordiasee bei Nachterstedt (Salzlandkreis) drohen sich die Sanierung und damit eine Freigabe des Sees auf Jahre zu verzögern. Grund sind widersprüchliche Gutachten zur Unglücksursache, die demnächst veröffentlicht werden sollen. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung.Im Kern geht es um die Frage, warum ein Stützdamm und die bebaute Kippe abrutschten.

Nach MZ-Informationen hält der Bergbausanierer LMBV an seiner kurz nach dem Unglück am 18. Juli 2009 aufgestellten These fest, dass ein "seismisches Ereignis" die Tragödie auslöste. Zwar erkennt die LMBV an, dass auf dem Stützdamm und der dahinter liegenden Kippe ein hoher Wasserdruck lastete. Dies habe allein aber nicht zum Unglück führen können. Vielmehr habe es dazu eines auslösenden Moments bedurft. Die These ist umstritten, jedoch hat die LMBV sie noch einmal mit einem Gutachten untermauern lassen. Demnach soll ein eingestürzter Hohlraum die Katastrophe ausgelöst haben. Der Gutachter des Landesamts für Geologie und Bergbau, Michael Clostermann, und die Fachleute in der dem Wirtschaftsministerium unterstellten Behörde halten dies für abwegig. Clostermann hatte bereits gut ein Jahr nach dem Unglück vermutet, die Kippe sei nicht stabil. Eine Hypothese, die Bergbauexperten, die die Kippe zu DDR-Zeiten untersucht hatten, bestätigten. Danach war sie nur sicher, solange sie nicht mit Wasser in Berührung kam. Das passierte aber, als der See geflutet wurde. Die widerstreitenden Gutachteraussagen dürften Folgen nicht nur für die Sanierung und Freigabe des Concordiasees, sondern auch weiterer gefluteter Tagebaue haben. Denn Sande, wie sie in Nachterstedt für Uferböschungen und Kippen verwendet wurden, gibt es auch in weiteren Tagebauen. "Wenn festgestellt würde, dass die Kenntnisse über die gekippten Böschungen unzureichend waren, muss man sich fragen, welche Kenntnisse haben wir von anderen Kippen", sagte ein Experte des Landesamts, der ungenannt bleiben will. Dies hätte Folgen für "acht bis neun Restlöcher" - darunter auch der Geiseltalsee im Saalekreis, bei dem mehr als die Hälfte der Böschungen - insgesamt 26 Kilometer - künstlich aufgeschüttet wurde.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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