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Doppelter Einsatz für die NATO - "Elbe" und "Homburg" verlassen Kiel

Archivmeldung vom 09.07.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Der Tender A 511 Elbe vom 1. Korvettengeschwader der Einsatzflottille 1 fährt im Seegebiet vor Warnemünde, am 25.06.2020. Bild: Bundeswehr / Steve Back Fotograf: Tanja Wendt
Der Tender A 511 Elbe vom 1. Korvettengeschwader der Einsatzflottille 1 fährt im Seegebiet vor Warnemünde, am 25.06.2020. Bild: Bundeswehr / Steve Back Fotograf: Tanja Wendt

Am Montag, den 12. Juli 2021 um 10 Uhr, werden der Tender "Elbe" und das Minenjagdboot "Homburg" gemeinsam ihren Heimathafen Kiel verlassen, um sich für die kommenden Monate dem Ständigen Minenabwehrverband der NATO, der SNMCMG 1 (Standing NATO Mine Countermeasures Group 1) anzuschließen.

Das Minenjagdboot M 1069 Homburg nimmt den Kurs Richtung Norwegen auf im Rahmen des Sommermanövers SquadEx vom 3. Minensuchgeschwader in der Nord- und Ostsee, am 15.08.2020. Bild: Bundeswehr / Friedrich Weishaupt Fotograf: Tanja Wendt
Das Minenjagdboot M 1069 Homburg nimmt den Kurs Richtung Norwegen auf im Rahmen des Sommermanövers SquadEx vom 3. Minensuchgeschwader in der Nord- und Ostsee, am 15.08.2020. Bild: Bundeswehr / Friedrich Weishaupt Fotograf: Tanja Wendt

Der Tender "Elbe" wird als Führungsschiff für den US-geführten Stab des internationalen Marineverbandes eingesetzt. Der zum Unterstützungsgeschwader gehörige Tender "Elbe", unter dem Kommando von Korvettenkapitän Sebastian Nacke (34), wird mit seiner 68-köpfigen Besatzung als Führungs- und Flaggschiff für den internationalen Verband dienen. Dazu wird ein Stab eingeschifft, der aus 15 Soldaten besteht.

Geführt wird dieser Stab von einem Stabsoffizier der US-Navy, Captain Samuel Patton Brasfield - ein Novum in der Geschichte der SNMCMG 1. Dieser Verband operiert in den Gewässern von Nord- und Ostsee und wird in aller Regel im jährlichen Wechsel aus den Marinen der Anrainernationen geführt. Zusätzlich zu weiteren Soldaten der US-Navy wird der Stab durch Soldaten aus Norwegen, Estland und Bulgarien ergänzt. Neben der Funktion des Flaggschiffes wird der Tender auch für die Versorgung der kleineren Minenabwehrboote fungieren. Beispielsweise hat er einen Taucherarzt und auch eine Taucherdruckkammer zur Betreuung der zahlreichen Minentaucher im Verband an Bord. Die "Elbe" wird voraussichtlich am 18.12.2021 wieder in der Heimat zurückerwartet.

Das Minenjagdboot "Homburg" aus dem 3. Minensuchgeschwader, unter der Führung von Kapitänleutnant Florian Holzhüter (32), ist mit seiner 43-köpfigen Crew eine der aktiven Minenabwehreinheiten des Verbandes. Teil der Besatzung ist auch ein aus vier Soldaten bestehendes Minentaucherteam der portugiesischen Marine. Neben seemännischen und anderen Verbandsübungen stehen auch Historic Ordnance Disposal Operations, Einsätze zur Suche und Beseitigung von Munitionsaltlasten, auf dem Programm. Im Schwerpunkt sind diese für die kommende Einsatzphase im Englischen Kanal in den Küstengewässern von den Niederlanden, Belgien und Frankreich sowie dem Vereinigten Königreich geplant. Die "Homburg" wird am 26.10.2021 wieder im Heimathafen Kiel einlaufen, nachdem sie vorher im Verband vom Schwesterboot "Bad Bevensen" abgelöst wurde.

Für die "Elbe" und die "Homburg" stehen neben zahlreichen Übungen und Manövern, darunter "Joint Warrior 2021", auch diverse Hafenbesuche auf der Agenda. Mit Besuchen in Cardiff, Liverpool, Glasgow und London im Vereinigten Königreich und Rouen in Frankreich sowie weiteren Besuchen in den Niederlanden, Dänemark und Norwegen steht den Besatzungen ein attraktives Programm bevor. Alle Soldaten wurden im Vorgriff geimpft, aber dennoch ist je nach weiterer Entwicklung der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Bestimmungen noch unklar, ob in den jeweiligen Häfen Landgang für die Besatzungen möglich sein wird oder nicht.

Hintergrundinformationen

Die NATO unterhält vier ständige maritime Einsatzverbände, die von den Mitgliedsstaaten mit Schiffen und Booten besetzt werden und gemeinsam mit Luft- und Landstreitkräften sowie Spezialeinheiten die 2002 aufgestellten NATO-Eingreifkräfte NATO Response Force (NRF) bilden.

Die Einheiten in diesen Verbänden haben ein mehrmonatiges Ausbildungsprogramm absolviert und sind auf hohem Ausrüstungs- und Ausbildungsstand. Sie können nach entsprechenden NATO- und nationalen Beschlüssen schnell verlegt werden und stehen für Operationen im Rahmen des Krisenmanagements genauso zur Verfügung, wie für Maßnahmen der kollektiven Verteidigung. Sie unterstehen dem Oberbefehl des NATO - Befehlshabers in Europa (Supreme Allied Commander Europe, SACEUR). Die NATO Response Force wurde auf Beschluss der Mitgliedsstaaten 2014 um eine als "Speerspitze" bekannte Very High Readiness Joint Task Force erweitert, zu der auch die maritimen Einsatzgruppen zählen.

Die Zusammenziehung zu einer NRF dient außerdem der gemeinsamen Ausbildung und Qualifizierung, weshalb die Verbände regelmäßig an Manövern unter NATO-Führung oder auf Einladung einzelner Mitgliedsstaaten teilnehmen. Die SNMCMG 1 operiert ganzjährig überwiegend in Nord- und Ostsee und angrenzenden Seegebieten. Der Verband hat den Auftrag, einsatzbereit in See zu stehen und dabei alle Aspekte der Minenkampfführung zu trainieren. Sie demonstrieren die Entschlossenheit und den Zusammenhalt der Allianz und vertiefen durch Hafenbesuche und Austauschprogramme die Kooperation mit Partnerstaaten.

Manöver und Ausbildung sind aber nur eine Aufgabe der NATO-Boote. Sie sichern die Seewege durch Präsenz und Minenabwehr und werden auch zu Historic Ordnance Disposal Operations (HOD) oder Altlastenbeseitigung in Nord- und Ostsee eingesetzt. Dabei identifizieren oder beseitigen sie Seeminen, Torpedos und Bomben aus den Weltkriegen oder dem Kalten Krieg, die bis heute eine Gefahr für die Seeschifffahrt darstellen.

Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine (ots)

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