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SUPER.MARKT: Preistrickserei bei Obst und Gemüse

Archivmeldung vom 13.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Erntefrisches Obst und Gemüse (Symbolbild)
Erntefrisches Obst und Gemüse (Symbolbild)

Bild: uschi dreiucker / pixelio.de

Supermärkte und Discounter verwirren ihre Kunden offenbar absichtlich mit schwer vergleichbaren Preisen: Loses Obst oder Gemüse ist fast immer teurer als vergleichbare Ware in der Verpackung. Das rbb-Verbrauchermagazin hat 50 verschiedene Produkte verglichen und mehrfach gravierende Preisunterschiede gefunden. Im Schnitt war die lose Ware deutlich teurer als die verpackte.

Lose Zitronen kosteten bei Penny über 70 % mehr als die abgepackte Ware. Unverpackte Bio-Möhren, Handelsklasse 2, bei Edeka war zwei Drittel teurer als die gleichen Möhren im Kunststoffbeutel. Die Paprika von Rewe zum Beispiel gibt es einmal in Plastik für 2,58 EUR das Kilo, einmal lose für 4,99 EUR je Kilo. Ein satter Preisunterschied, obwohl Handelsklasse und Herkunftsland identisch sind, die Produkte für Verbraucher also keinen ersichtlichen Unterschied haben.

Dahinter steckt Absicht, erläutert der Markensoziologe Oliver Errichiello gegenüber dem Magazin SUPER.MARKT: "Alles Verpackte weist erstmal darauf hin: Das ist Industrie, das wird in der Masse hergestellt ... Viel ansprechender ist für uns heute das, was natürlich erscheint, also was fast den Anschein erweckt, als käme es direkt vom Feld. Und die unverpackte Ware hat natürlich den Anschein, dass es natürlicher wirkt."

Eine weitere Hürde für die Kunden: Die Produkte sind kaum zu vergleichen, weil sie meist nicht nebeneinander liegen. Verbraucherschützerin Annett Reinke beklagt im rbb: "Das finde ich besonders dreist, wenn Produkte an anderen Stellen im Supermarkt noch einmal auftauchen zu einem anderen Preis." Zudem erschweren verschiedene Verpackungsgrößen den Preisvergleich, etwa bei Tomaten. Der sogenannte Grundpreis soll dabei helfen, ist oft aber nur mit der Lupe zu finden. Markensoziologe Errichiello kritisiert, "dass man versucht über stilistische oder gestalterische Mittel Menschen auf die falsche Fährte zu locken." Er fordert: "Das, was gleich ist, muss auch gleich ausgeschrieben sein."

Weitere Informationen im rbb Verbrauchermagazin "SUPER.MARKT" am Montag, den 13. September 2021 um 20.15 Uhr bzw. anschließend in der Mediathek.

Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)

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