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Lehrerverband warnt: Wir steuern beim Abitur auf die Hundert-Prozent-Quote zu

Archivmeldung vom 16.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de

Der Deutsche Lehrerverband hat dringend davor gewarnt, beim Abitur die Leistungsmaßstäbe ständig nach unten zu verschieben. "Die Wirtschaft und die Universitäten bekommen ein massives Problem, wenn die Abiturientenquote in Deutschland letztlich auf die Hundert-Prozent-Quote zusteuert", sagte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Er gönne jedem Abiturienten gute Noten. "Aber es kann doch nicht sein, dass hinter den Zensuren keine realen Leistungen mehr stehen und vor lauter Spitzennoten die wirklich guten Abiturienten gar nicht mehr erkennbar sind", warnte der Leiter eines bayerischen Gymnasiums. Das soziale Versprechen des Gymnasiums lautet nach seinen Worten "Aufstieg durch Leistung". Er rief dazu auf, den Leistungsgedanken nicht weiter auszuhöhlen.

Der Lehrerverband hält es außerdem für einen "unhaltbaren Zustand", dass jedes Bundesland "beim Abitur macht, was es will". Meidinger sagte der "NOZ", er sehe Deutschland auf dem Weg zu generellen Hochschuleingangsprüfungen wie im angelsächsischen Raum, wenn es die Schulminister "nicht endlich hinkriegen, ein in allen Bundesländern vergleichbares, qualitativ anspruchsvolles Abitur zu gestalten". Es sei absolut inakzeptabel, dass Schüler im einen Bundesland in Mathe eine schriftliche Abiturprüfung schreiben müssten, im anderen könnten sie Mathe im Abitur "komplett umschiffen". In einigen Bundesländern gebe es noch ein Leistungskursabitur, in anderen nicht mehr. "Das ist ein Witz, wenn man bedenkt, dass die Abiturienten aus allen Bundesländern mit ihren auf völlig unterschiedliche Weise zustande gekommenen Noten um die gleichen Studienplätze konkurrieren", erklärte der Verbandschef.

Zuvor war bekannt geworden, dass in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren der Anteil der Einser-Abiturienten in 15 von 16 Bundesländern wuchs. 2018 hatte mehr als jeder vierte (25,8 Prozent) einen Notenschnitt von mindestens 1,9. Dagegen hatte 2008 nur jeder fünfte Schulabsolvent (20,2 Prozent) diesen Wert erreicht.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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