Studie: Verbraucher heizten 2022 aus Solidarität weniger, nicht weil es sehr teuer war

Bild: Eigenes Werk /SB
Appelle zum Energiesparen und andere nicht-finanzielle Faktoren haben 2022 mehr bewirkt als die drastischen Preiserhöhungen fürs Heizen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin, über die die "taz" berichtet.
"Sollen kurzfristig Einsparungen bei Energieverbrauch erreicht werden,
gelingt das besser über Appelle und Spartipps als über den Preis", sagte
Studienmitautor Till Köveker aus der Abteilung Klimapolitik des DIW
Berlin der "taz".
Nach dem Angriff auf die Ukraine 2022 kamen
nach und nach die Gaslieferungen aus Russland nach Deutschland zum
Erliegen. Die Energiepreise stiegen enorm. Aus Furcht vor Gasknappheit
appellierten Politiker an die Bürger, weniger zu heizen.
Tatsächlich
verbrauchten die privaten Haushalte in Deutschland 2022 gegenüber dem
Vorjahr insgesamt 16 Prozent weniger Heizenergie. Davon gehen nur zwei
Prozentpunkte auf die gestiegenen Preise zurück, so die DIW-Forscher.
Nicht-monetäre
Faktoren hatten im Krisenjahr einen mehr als viermal so großen Einfluss
auf das Verbrauchsverhalten der Bürger als die höheren Kosten, sagte
Köveker. Die übrigen Einsparungen führen die Wisssenschaftler auf das
wärmere Wetter zurück sowie auf die Rückkehr aus dem Homeoffice von
Beschäftigten nach der Coronakrise. "Appelle und Spartipps hatten
zumindest kurzfristig einen starken Effekt", sagte Köveker.
Der
gestiegene Preis dagegen habe nur schwache Auswirkungen gehabt. Welche
Motive genau die Verbraucher bewegten, die Raumtemperatur zu drosseln,
ist aus den Daten nicht ablesbar.
Quelle: dts Nachrichtenagentur