Datenanalyse: 5G-Mobilfunk verfehlt Echtzeit-Versprechen

Bild: Screenshot Video: "5G – Kriegserklärung gegen die Menschheit // Zeugenbericht von Ivo Sasek | 24. Mai 2020 |" (https://youtu.be/fCv92_f9iMc) / Eigenes Werk
Sechs Jahre nach dem Start der milliardenschweren 5G-Frequenzauktion bleibt der neue Mobilfunkstandard in Deutschland hinter zentralen Erwartungen zurück. Wie aus einer Auswertung des Branchendienstleisters Opensignal für das "Handelsblatt" hervorgeht, erreicht keiner der drei großen Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefónica im Schnitt die Latenzzeit von unter zehn Millisekunden, die international als Grenze für Echtzeitkommunikation gilt.
Im Durchschnitt liegen die Verzögerungen im Telekom-Netz demnach bei
rund 23 Millisekunden, bei Vodafone und Telefónica jeweils bei 29
Millisekunden. Zwar hat sich die Downloadgeschwindigkeit im Vergleich
zum vorherigen 4G-Netz deutlich erhöht, doch für Anwendungen, die auf
Reaktionszeiten nahezu in Echtzeit angewiesen sind, reicht das nicht.
Kritik
kommt aus der Industrie. "Die weiterhin hohen Latenzzeiten im
Mobilfunknetz schränken insbesondere Anwendungen ein, die auf
Echtzeitkommunikation angewiesen sind", sagte der Geschäftsführer des
Branchenverbandes VDA, Marcus Bollig. Frank Fitzek, Professor für
Kommunikationsnetze an der Technischen Universität Dresden, sagte:
"Bislang gibt es in Deutschland keinen Echtzeitmobilfunk. Die Betreiber
haben das Netz noch nicht weit genug ausgebaut."
Quelle: dts Nachrichtenagentur