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Plattfuß Ade - Reifenpanne war gestern

Archivmeldung vom 31.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung GmbH/Tschovikov/GTÜ"
Bild: "obs/GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung GmbH/Tschovikov/GTÜ"

Mit der Erfindung und Patentierung des luftgefüllten Reifens, anno 1844, gibt es auch das Problem mit dem sogenannten Plattfuß. Wer hat im Laufe seiner automobilen Karriere nicht schon einmal zur unpassenden Gelegenheit eben diese geniale Erfindung verflucht und wurde im schlimmsten Fall irgendwo auf einer verlassenen Landstraße mit der Suche nach dem Wagenheber, Bordwerkzeug oder sogar der Bedienungsanleitung seines Pkw zwangsbeschäftigt?

Vor ein paar Jahren hielt dann die sogenannte "Sealed Technologie" Einzug bei den Fortbewegungsmitteln, zuerst in der Fahrradindustrie. Als erster Automobilhersteller hat die Volkswagengruppe vor rund vier Jahren diese Reifen in Serie verbaut, gegen geringen Aufpreis. Mittlerweile gibt es fünf Anbieter, Continental, Pirelli, Hankook, Goodyear und Michelin. Auch gibt es zahlreiche gängige Reifengrößen passend für etliche Fahrzeugfabrikate, darunter auch Winter- und Ganzjahresreifen. Jeder Pkw mit einem serienmäßigen Reifenluftdruckkontrollsystem kann bei verfügbarer passender Größe nachgerüstet werden. Diese "selbst abdichtenden Reifen" versprechen ein gehöriges Plus an Sicherheit, denn eine Reifenpanne auf der Autobahn oder nachts auf einer unbeleuchteten Landstraße ist statistisch nicht ganz ungefährlich.

Doch ist diese von den Herstellern kaum beworbene Reifentechnik tatsächlich so zuverlässig? Wie lange kann man mit durchstochenen Laufflächen tatsächlich weiterfahren? 5.000 oder sogar 15.000 Kilometer? Die GTÜ wollte es genau wissen und ist in einem Praxistest diesen Fragen nachgegangen - unter höchstmöglicher Belastung im Alltagsbetrieb. Ein Passat Variant wurde von den Sicherheitsexperten mit Continental Sealed-Reifen der Größe 235/45 R 18 bestückt und fachkundig bei der GTÜ-Prüfanlage in Waltrop präpariert. Beiden Reifen der Vorderachse wurde ein Fremdkörper eingebracht, links eine 50 mm lange Montageschraube und rechts in Fahrtrichtung ein 40 mm langer Nagel. Danach wurde das Fahrzeug weiterbewegt, also mit Höchstgeschwindigkeitsfahrten auf der Autobahn und Spitzengeschwindigkeiten von 230 km/h, zum Teil über hunderte Kilometer.

Auch hohe Kurvengeschwindigkeiten mit ausgeschaltetem ESP konnten nach den ersten 10.000 Kilometern keinen Druckverlust bewirken. Mit der anstehenden Wintersaison hat die GTÜ den Test mit knapp 20.000 zurückgelegten Kilometern beendet. Zu keinem Zeitpunkt konnten die Experten einen Druckverlust feststellen. Zudem hätte das serienmäßige Reifenluftdruck-Kontrollsystem (RDKS) diesen umgehend beanstandet.

Warum diese Reifentechnik zum derzeitigen Zeitpunkt nur von der Volkswagen- Gruppe in Serie ausgeliefert wird bleibt offen und der Zugewinn an Sicherheit würde außer Behördenfahrzeugen wie Rettungsdiensten oder Polizei wohl jedem Pkw mit RDKS gut zu Gesicht stehen. Unverwundbar sind diese selbst abdichtenden Reifen aber nicht. Je nach Hersteller dürfen die Gegenstände in der Lauffläche maximal sechs bis acht Millimeter im Durchmesser haben. Ein Einschlag einer Bordsteinkante an der Reifenflanke würde aber auch einen Sealed-Reifen mit einem jähen Druckverlust quittieren. Dennoch, mehr als 80 Prozent der gängigen Plattfüße werden durch Gegenstände in der Reifenlauffläche verursacht. Für Volkswagen und Seat Grund genug, bei werksseitig montierten Sealed-Reifen auf das sonst obligatorische Pannenset gänzlich zu verzichten.

Quelle: GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung GmbH (ots)

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