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Berliner Polizei gefährdet Gesundheit ihrer Mitarbeiter

Archivmeldung vom 14.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: www.einstellungstest-polizei-zoll.de / pixelio.de
Bild: www.einstellungstest-polizei-zoll.de / pixelio.de

Die Führung der Berliner Polizei hat offenbar über Jahre hinweg massive Gesundheitsgefahren für Polizeibeamte zugelassen. Dies belegen Recherchen des rbb-Politikmagazins KLARTEXT.

So wurden anscheinend Wartungsmängel sowie Probleme bei Be- und Entlüftungssystemen auf Schießständen trotz vorliegender Gutachten und Warnungen nicht behoben. Ein Gutachten aus dem Jahr 2010 belegte offenbar zudem hohe Schadstoffbelastungen, trotzdem reagierte die Polizeiführung nicht. Polizeisprecher Stefan Redlich erklärte auf Nachfrage: "Warum diese Gutachten über die Schadstoffe 2010 keine Beachtung fanden, kann ich heute nicht sagen."

2011 richtete die Berliner Polizeibehörde eine Koordinierungsstelle zur Überprüfung der Schießstände ein. Doch erst 2013 wurden Schießstände, die als gefährlich eingeschätzt wurden, auch tatsächlich geschlossen. Michael Böhl, Landesvorsitzender Berlin des Bundes Deutscher Kriminalbeamten fordert jetzt eine Studie zu möglichen gesundheitlichen Auswirkungen für die auf den Schießständen tätigen Beamten: "Man hat die Kollegen, die seit 10 Jahren über Lungen- und Atembeschwerden klagen, nicht ernst genommen und sie offenbar in kontaminierten Räumen schießen lassen. Das muss aufgeklärt werden."

Nach Recherchen von KLARTEXT könnten die Atem- und Lungenbeschwerden vor allem auch wegen unzureichender Be- und Entlüftung der Schießstände entstanden sein. Vor allem Schießlehrer und Schützen der Spezialeinheiten waren dort massiven Pulverdämpfen und anderen giftigen Stoffen ausgesetzt.

Außerdem könnte eine bislang unerklärliche Häufung von Krebsfällen unter Beamten und Schützen, die regelmäßig auf den Schießständen tätig waren, auf die Kontaminationen zurückzuführen sein. Michael Böhl fordert deshalb umfassende Untersuchungen: "Wir werden jetzt einen Aufruf starten, damit wir eine Statistik erstellen können, wie viele Beamte noch betroffen sind." Der Universitätsprofessor und praktizierende Pneumologe, Christian Witt von der Charité befürwortet eine derartige Studie, da für ihn aus medizinischer Sicht ein Zusammenhang nicht ausgeschlossen sei.

Mehr dazu heute Abend in KLARTEXT, 22.15 Uhr im rbb

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)

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