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Christliche Sekte OCG: Sohn des Gründers warnt vor Radikalisierung in der Coronakrise

Archivmeldung vom 16.11.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.11.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Fragezeichen, Ahnungslos & Grübeln (Symbolbild)
Fragezeichen, Ahnungslos & Grübeln (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Simon Sasek, Sohn des Gründers der "Organischen Christus-Generation" (OCG), warnt vor den zunehmenden Gefahren für die Demokratie durch die religiöse Sekte. Im Interview mit dem Rechercheformat STRG_F (NDR/funk) erklärt er, dass sein Vater Ivo Sasek mit Corona-Falschnachrichten die Gesellschaft spalten wolle, um eine Protestbewegung zu formen.

"Die Pandemie war die Steilvorlage, den Propheten zu performen", so Sasek. "Das soll sich niederschlagen in politischer Macht". Die Radikalisierung der OCG bereite ihm große Sorgen. Simon Sasek war vor fünf Jahren aus der OCG ausgestiegen und hat STRG_F sein erstes Interview gegeben.

Der Sektenbeauftragte der Evangelisch-Lutherischen Kirche Sachsens, Harald Lamprecht, hält die OCG angesichts ihrer wachsenden Radikalisierung für einen Fall für den Verfassungsschutz. Die Bewegung greife die Grundlagen der Demokratie an: "Ich halte es für gefährlich, dass die OCG im Laufe der letzten Jahre immer mehr in den Bereich der Politik gegangen ist. Das ist wie eine tickende Zeitbombe." Ihm mache Sorgen, dass sich Anhängerinnen und Anhänger der OCG weiter radikalisierten und aus religiösen Metaphern irgendwann Taten werden könnten, so Lamprecht gegenüber STRG_F.

Die christlich-fundamentalistische Gemeinschaft mit Sitz in der Schweiz hat nach Schätzungen 2000 bis 3000 deutschsprachige Mitglieder. Über eigene Internet-Plattformen wie Klagemauer-TV (kla.tv) erreicht die OCG jedoch zehntausende Menschen und verbreitet regelmäßig Hetze gegen die Coronamaßnahmen. Zudem bot die OCG unter anderem einer Holocaustleugnerin ein Forum. Im vergangenen Jahr war publik geworden, dass Sektenmitglieder für eine Art "Feindesliste" zum Teil sensible Daten von Politiker*innen und Journalist*innen gesammelt hatten. Anfang des Jahres veröffentlichte Verschwörungsideologe Xavier Naidoo auf kla.tv ein Musikvideo, in dem er mit bekannten rechtsradikalen Musikern auftritt.

Im Interview mit STRG_F spricht Sektenaussteiger Simon Sasek, der auch auf einem eigenen YouTube-Kanal vor der Sekte warnt, zudem über seine Kindheit und Jugend im Herzen der christlichen Bewegung. Als ältestes von elf Kindern setzte der Vater offenbar große Hoffnungen in ihn. Er sollte einmal der Nachfolger seines Vaters werden. Doch Simon Sasek berichtet von körperlichen Züchtigungen und wachsenden Zweifeln, die letztlich zum Bruch mit der OCG geführt hätten.

Gefragt nach den Vorwürfen seines Sohnes, wiederholt Ivo Sasek in einem Schreiben an STRG_F seine grundsätzliche Ablehnung gegenüber Medien: Der "Mainstream-Journalismus" fungiere als "Handlanger hochkrimineller Seilschaften", die unter Verdacht stünden, an einer "strategische Völkerauslöschung" zu arbeiten. Deshalb und aus persönlichen Gründen beantworte er keine Fragen.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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