Reservistenverband offen für Friedenstruppe mit Bundeswehrsoldaten in der Ukraine
Der Präsident des Reservistenverbandes, Patrick Sensburg, hat sich offen dafür gezeigt, dass Bundeswehrsoldaten an einer Friedensmission in der Ukraine teilnehmen könnten. Zugleich warnte er vor einer verkürzten Debatte und wies auf zahlreiche Voraussetzungen für einen Einsatz hin.
"Die Diskussion über mögliche Bundeswehrsoldaten in der Ukraine greift
viel zu kurz", sagte Sensburg der "Rheinischen Post". Entscheidend für
den Einsatz einer Friedenstruppe seien die Bedingungen. "Militärisch
macht eine solche Mission nur dann Sinn, wenn es eine entmilitarisierte
Pufferzone zwischen den russischen Soldaten und den Friedenstruppen
gibt. Die ist wichtig, um früh russische Aufmärsche erkennen und dann
entsprechend gegenwirken zu können", sagte Sensburg.
Vom
Zugeständnis einer solchen Zone sei Russland derzeit aber weit entfernt.
"Die Alternative für Truppen in der Ukraine wäre, dass man der
russischen Armee zahlenmäßig überlegen sein müsste, was ich für
ausgeschlossen halte mit europäischen Streitkräften", sagte der
Präsident des Reservistenverbandes. "Kommt es aber so weit, dass ein
Einsatz einer Friedenstruppe unter sinnvollen Bedingungen bevorsteht,
sollte Deutschland vorangehen und das größte Kontingent stellen",
forderte Sensburg.
Quelle: dts Nachrichtenagentur