Anklage gegen Ex-Verkehrsminister Scheuer wegen Falschaussage

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Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den ehemaligen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) erhoben. Dabei geht es um den Vorwurf einer uneidlichen Falschaussage vor dem Maut-Untersuchungsausschuss des Bundestags, berichtet die "Bild".
Scheuer soll demnach am 2. Oktober 2020 vor dem Untersuchungsausschuss
"bewusst wahrheitswidrig" ausgesagt haben. Die Ermittlungen der
Staatsanwaltschaft laufen seit Anfang Mai 2022. Scheuer bestätigte den
Schritt der Behörden. "Ich habe Kenntnis davon bekommen, dass die
Staatsanwaltschaft Berlin Anklage gegen mich beim Landgericht Berlin I
erhoben hat", sagte er der "Bild". Wichtig sei, dass es nicht um das
Scheitern einer Pkw-Maut in Deutschland gehe. "Dafür habe ich die
politische Verantwortung - auch für andere - bereits übernommen", so der
Ex-Minister.
Scheuer äußerte auch scharfe Kritik gegenüber dem
zuständigen Staatsanwalt. "Die Entscheidung, nun Anklage zu erheben, ist
für mich nicht nachvollziehbar und macht mich betroffen", sagte der
CSU-Politiker. Die Motive und der Zeitpunkt für die Anklage seien ihm
unverständlich und erschienen "mehr politisch motiviert" zu sein. "Nach
einer so langen Zeit der Untersuchung nutzt der Staatsanwalt genau das
sogenannte mediale 'Sommerloch' für die Anklageerhebung", sagte Scheuer
der Zeitung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur