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Mordfall Lübcke: Verdächtiger kündigt neues Geständnis an

Archivmeldung vom 28.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
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Bild: Tony Hegewald / pixelio.de

Der Verdächtige im Mordfall des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke will ein neues Geständnis ablegen. Dies teilte Frank Hannig, der Verteidiger von Stephan E., mit. Gegenüber Reportern des ARD-Politikmagazins "Panorama" (Donnerstag, 21.45 Uhr, Das Erste) wollte Stephan E. Inhalte des Geständnisses zwar nicht offenbaren, äußerte sich aber erstmals öffentlich zu einzelnen Aspekten des Falles.

Seit mehr als fünf Monaten sitzt Stephan E. in Untersuchungshaft. Er wird verdächtigt, Lübcke auf der Terrasse seines Hauses erschossen zu haben. Nach anfänglichem Schweigen hatte der Rechtsradikale Ende Juni die Tat gestanden. Er offenbarte unter anderem, wo die mutmaßliche Mordwaffe versteckt war. Doch dieses Geständnis hat E. Anfang Juli widerrufen.

Über den genauen Inhalt des neuen Geständnisses will der Verteidiger von Stephan E., der Dresdner Rechtsanwalt Frank Hannig, noch nichts sagen. Aber die Tendenz steht fest: "Man wird kaum davon ausgehen können, dass Herr E. gar nichts mit der Tat zu tun hat", sagt Hannig im "Panorama"-Interview. "Das heißt, die Erwartung, er würde jetzt plötzlich sagen, er war überhaupt nirgendwo dabei, dürfte unrealistisch sein." Allerdings geht der Anwalt offenbar von einem anderen Tatgeschehen aus. Neben seinem Mandanten könnte demnach noch ein zweiter Mann am Tatort gewesen sein.

"Panorama"-Reporter konnten nun Fragen an den mutmaßlichen Lübcke-Mörder stellen, die Stephan E. teilweise beantwortete. Wieso er "Panorama" überhaupt Fragen beantworten will, erklärt E. damit, dass das Bild über ihn, "das in der Öffentlichkeit aufgebaut wurde", "so nicht richtig" sei. Anwalt Hannig leitete einen Fragenkatalog an den Mordverdächtigen in die Justizvollzugsanstalt Kassel I weiter. Die Antworten seines Mandanten hat Hannig protokolliert und einem "Panorama"-Reporter übergeben. Alle Fragen zu der Tat und den Tatumständen ließ der mutmaßliche Mörder offen.

E. nennt in "Panorama" ein Motiv für seine Abneigung gegen Walter Lübcke. So bestätigt er, dass er 2015 bei einer Veranstaltung mit Lübcke in Lohfelden bei Kassel anwesend war, bei der der Regierungspräsident radikale Gegner einer geplanten Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge zurechtwies. E.: "Ich war empört. Ich konnte es nicht fassen, dass ein Politiker weiten Teilen der Bevölkerung nahelegt, das Land zu verlassen, weil sie anderer Meinung sind zu dieser Thematik."

Wen er als zweiten Täter womöglich in seinem neuen Geständnis benennen könnte, dazu äußert sich Stephan E. nicht. In den Antworten gegenüber "Panorama" geht er allerdings auf einen Namen explizit ein. So sagt er über seinen Kontakt zum Neonazi Markus H. aus Kassel: "Das war ein entscheidendes Verhängnis." H. soll Stephan E. die Mordwaffe vermittelt haben und befindet sich deshalb wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Mord ebenfalls in Untersuchungshaft. Jetzt sagt Stephan E. gegenüber "Panorama" über H.: "Er brachte die Waffen ins Spiel, er verknüpfte sie ständig mit politischen Themen. Markus hat sein Umfeld immer aufgestachelt." Auf Anfrage von "Panorama" wollte sich der Verteidiger von Markus H. dazu nicht äußern. Beweise, dass Markus H. als zweiter Mann in der Mordnacht auf der Terrasse von Walter Lübcke war, sind derzeit nicht bekannt.

Quelle: NDR / Das Erste (ots)

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