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Kirchenkritiker Drewermann verteidigt Limburger Bischof

Archivmeldung vom 12.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Franz-Peter Tebartz-van Elst (2012)
Franz-Peter Tebartz-van Elst (2012)

Foto: Flickr upload bot
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Theologe und suspendierte Pfarrer Eugen Drewermann aus Paderborn nimmt den umstrittenen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in Schutz. "Ich finde es nicht richtig, dass ein Mann, der mit dem Rücken zur Wand steht, skandalisiert wird für ein Problem, das nicht personell, sondern strukturell ist", sagte Drewermann der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen. "Die katholische Kirche hat enorme Rücklagen und ist der größte Großgrundbesitzer in Deutschland. Das ist der eigentliche Skandal, nicht der Limburger Bischof."

Dessen 31 Millionen teurer Bischofssitz falle vor allem darum so auf, weil Tebartz-van Elsts Vorgänger ein äußerst bescheidener Mann war. "Franz Kamphaus führte ein karges Leben. In Köln und München leben die Bischöfe schon auf einem so großen Fuß, da muss sich Limburg erst einmal hin hocharbeiten." Drewermann kritisiert vor allem die einzelnen Vorwürfe gegenüber Tebartz-van Elst. "Da wird gemeckert, dass der erster Klasse nach Indien geflogen ist", sagt der Paderborner. "Ich fahre im Zug auch gerne erster Klasse, weil es bei einer fünfstündigen Fahrt einfach angenehmer ist. Man arbeitet in dieser Zeit ja auch." Sicher habe Tebartz-van Elst die Kosten aus dem Ruder laufen lassen, aber "die Scheinheiligkeit seiner Amtskollegen wird gar nicht debattiert." Die Kirche habe ein doppeltes Problem: "Zum einen ist das Vermögen nicht transparent", sagt Drewermann. "Und zum anderen ist es die Definition des Bischofamtes. Der untersteht direkt dem Papst." Die Verpflichtung gegenüber der Diözese folge erst im nächsten Schritt, kritisiert der 73-Jährige. Eine Verbesserung wäre Drewermann zufolge eine Begrenzung der Amtszeit von Bischöfen. "Nicht einmal der Präsident der USA darf unbegrenzt regieren." Grundsätzlich sollten sich die Bischöfe dem Kurs des neuen Papstes anpassen, der vor allem zur Bescheidenheit mahnt. "Ich bin mir aber nicht sicher, ob er tief genug graben kann, um an alle Giftfässer der katholischen Kirche zu kommen."

Ex-Verteidigungsminister Jung legt Limburger Bischof den Rücktritt nahe

Der ehemalige Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hat den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst zum Rücktritt aufgefordert. "Ein schneller freiwilliger Amtsverzicht wäre der richtige Weg", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Online-Ausgabe). Jung, der dem Bundestag angehört, ist gläubiger und praktizierender Katholik. Sein Heimatort Eltville zählt zum Bistum Limburg.

Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld) - Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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