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Täglich werden 41.000 Kinder zwangsverheiratet

Archivmeldung vom 19.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/SOS-Kinderdörfer weltweit"
Bild: "obs/SOS-Kinderdörfer weltweit"

Jeden Tag werden weltweit 41.000 Kinder zwangsverheiratet. Jährlich sind dies 15 Millionen Kinder, über 80 Prozent davon Mädchen. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer anlässlich des internationalen Tags der Kinderrechte (20. November) hin. "Die Kinderehe gehört zu den schlimmsten Kinderrechtsverletzungen. Sie verstößt vielfältig gegen die UN-Kinderrechtskonvention - gegen das Recht des Kindes auf Mitbestimmung, das Recht auf Gewaltfreiheit und gegen sexuelle Ausbeutung. Sie hat schwerwiegende Folgen für das ganze Leben der Mädchen", teilt der Sprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit, Louay Yassin, in München mit.

Nach Angaben der Organisation werden viele der jungen Ehefrauen Opfer häuslicher Gewalt und sexueller Übergriffe. Häufig werden sie schwanger, noch bevor ihr Körper ausgereift ist, was zu Komplikationen oder sogar dem Tod führt. 70.000 minderjährige Mädchen sterben jährlich während Schwangerschaft und Geburt. In armen Ländern ist das eine der häufigsten Todesursachen in dieser Altersgruppe. Zudem wird den meisten zwangsverheirateten Mädchen das Recht auf Bildung verwehrt: Sie müssen die Schule abbrechen und haben auch später kaum Entwicklungschancen.

Wie die SOS-Kinderdörfer betonen, existiert ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Zahl der Kinderehen und dem Wohlstand eines Landes. "Da, wo Armut und Not groß sind, werden - oft aus Verzweiflung - besonders viele Minderjährige verheiratet", erklärt Yassin. Entsprechend seien die Zahlen in Afrika südlich der Sahara und in Asien besonders hoch. Am schlimmsten sei die Situation in Niger, wo Dreiviertel aller Mädchen unter 18 verheiratet sind. Es folgen die Zentralafrikanische Republik (68 %), der Tschad (67 %) und Bangladesch (59 %). Die höchste absolute Zahl der zwangsverheirateten Mädchen findet sich in Indien: Obwohl die Quote dort in den letzten zehn Jahren von fast 50 Prozent auf 27 Prozent gesunken ist, sind aktuell über 15 Millionen indischer Mädchen unter 18 verheiratet. Die Kinderhilfsorganisation fordert eine weltweite Ächtung dieser Praxis: "Kinder gehören nicht in eine Ehe, sondern in eine Schule", sagt Yassin.

Die SOS-Kinderdörfer setzen sich seit Jahrzehnten für das Ende von Kinderehen und die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention ein. Indem sie Familien aus der Armut helfen, bekämpfen sie eine der Hauptursachen für Zwangsehen. Sie leisten Aufklärungsarbeit und machen sich stark dafür, dass die Kinderehe gesetzlich verboten wird.

Quelle: SOS-Kinderdörfer weltweit (ots)

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