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Whistleblower unter KSK-Soldaten weitet sich aus

Archivmeldung vom 19.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
KSK-Vorführung auf der ILA 2000
KSK-Vorführung auf der ILA 2000

Foto: AM
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Skandal um den Verrat von Dienstgeheimnissen aus dem Militärischen Abschirmdienst (MAD) an Soldaten des Kommando Spezialkräfte (KSK) weitet sich offenbar aus. Nach Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung sollen mindestens acht KSK-Soldaten offenbar regelmäßig unberechtigterweise über Ermittlungsinterna aus dem MAD informiert worden sein.

Offenbar hatte mindestens ein KSK-Mann die vertraulichen Informationen von einem MAD-Mitarbeiter erhalten und dann innerhalb der Truppe weitergegeben. Der Bundeswehrgeheimdienst hat seine Ermittlungen dazu nun ausgeweitet. Am Freitag waren auch Parlamentarier in einer geheimen Sitzung darüber informiert worden.

"Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass ich zu den laufenden Ermittlungen keine weiteren Angaben machen kann", teilte ein Sprecher des MAD zu den neuen Entwicklungen mit. In Kreisen des Verteidigungsministeriums heißt es, inzwischen liefen umfangreiche Ermittlungen. Schließlich sei es von entscheidender Bedeutung, dass ein Amt, welches extremistische Umtriebe innerhalb der Truppe aufzuklären habe, absolut unangreifbar sein müsse. Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sei entschieden, dies nun umfassend und schnell aufzuklären.

Erst am Donnerstag war bekannt geworden, dass ein MAD-Mitarbeiter offenbar Dienstgeheimnisse an einen befreundeten KSK-Soldaten verraten hatten. Dabei ging es um Ermittlungsergebnisse zum Fall des KSK-Soldaten Philipp Sch., der im Mai festgenommen worden war. In dessen Garten in Sachsen war ein privates Waffenversteck samt Sturmgewehr und Plastiksprengstoff entdeckt worden.

Der MAD-Mitarbeiter soll Fotos der gefundenen Waffen einem anderen KSK-Angehörigen gezeigt und diesen gewarnt haben, der Bundeswehr-Geheimdienst könne sich möglicherweise auch für ihn interessieren. Inzwischen wurde der Oberstleutnant suspendiert und soll keinen Zugang mehr zur Liegenschaft des Geheimdienstes haben. Es wird nun geprüft, ob diese Person auch an weitere KSK-Soldaten Informationen verraten hat.

Nach mehreren rechtsextremen Vorfällen im KSK hatte das Bundesverteidigungsministerium erklärt, die Eliteeinheit genauer in den Blick zu nehmen. Eine Arbeitsgruppe, zu der auch der KSK-Kommandeur Markus Kreitmayr, Generalinspekteur Eberhard Zorn und die neue Wehrbeauftrage Eva Högl gehören, soll bis Ende Juni einen Bericht dazu vorlegen. Dem KSK gehören mehr als 1.000 Soldaten an, die besonders gefährliche Missionen im Ausland durchführen. Dazu gehören Anti-Terror-Einsätze in Afghanistan oder Geiselbefreiungen.

Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)

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