Über 600 EncroChat-Verfahren bei Berliner Staatsanwaltschaft
Archivmeldung vom 13.06.2025
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.06.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Berliner Staatsanwaltschaft hat bislang 605 Verfahren im Zusammenhang mit dem verschlüsselten Kommunikationsdienst EncroChat geführt. Das geht aus aktuellen Zahlen der Behörde hervor, über die die "Welt" berichtet.
Die Verfahren verteilen sich auf unterschiedliche Jahrgänge ab 2020 -
rund ein Drittel entfiel auf das Jahr 2022. Wie aus den Statistiken
weiter hervorgeht, wurden bislang 240 Verfahren durch Anklage vor großen
Strafkammern, Schöffengerichten oder Strafrichtern abgeschlossen.
In
117 Fällen kam es zu einer Einstellung, in der Regel mangels
hinreichenden Tatverdachts. Derzeit sind noch 88 Verfahren offen, davon
85 in staatsanwaltschaftlicher Bearbeitung und drei bei den
Ermittlungsbehörden.
Die Staatsanwaltschaft weist darauf hin,
dass sich die Statistik ausschließlich auf Verfahren bezieht - nicht auf
sogenannte Ermittlungskomplexe. Ein Verfahren kann mehrere Tatvorwürfe
und Beschuldigte enthalten. Ferner wurden im Verlauf einzelne Verfahren
verbunden oder abgetrennt, was zu statistischen Abweichungen gegenüber
etwa den Zahlen des Bundeskriminalamts führt.
EncroChat galt über
Jahre als bevorzugtes Kommunikationsmittel krimineller Gruppen, bis
europäische Ermittler im Frühjahr 2020 in das Netzwerk eindrangen und
millionenfache Chatprotokolle sicherten. Die Auswertung dieser Daten
bildet seither die Grundlage für Hunderte Verfahren, auch in Berlin,
insbesondere im Bereich Drogenkriminalität, Geldwäsche und bewaffnete
Bandenkriminalität.
Quelle: dts Nachrichtenagentur