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Radfahrer unterschätzen die Gefahren im Straßenverkehr

Archivmeldung vom 20.05.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.05.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: aboutpixel.de / Sturz © MrBounce
Bild: aboutpixel.de / Sturz © MrBounce

Jedes Jahr ereignen sich in Deutschland etwa 80.000 Fahrradunfälle. Mehr als 450 enden sogar tödlich. Trotzdem schätzen viele Deutsche die Gefahren im Straßenverkehr falsch ein. Die meisten Unfälle passieren an Straßenkreuzungen, weil Autofahrer die Radfahrer beim Abbiegen zu spät sehen. Dieses Unfallrisiko wird jedoch von der großen Mehrheit der Verkehrsteilnehmer verkannt. Nur sechs Prozent der Deutschen beurteilen Kreuzungen als besonders gefährlich.

Als wesentlich riskanter erachten sie beispielsweise, wenn Autofahrer mit geringem Abstand überholen. Zumindest statistisch gesehen eine Fehleinschätzung, denn dabei kommt es nur selten zum Zusammenstoß. Das sind die Ergebnisse der "Fahrradstudie 2010" des Deutschen Ring.

Helm bleibt oft zu Hause

Viele Radfahrer unterschätzen nicht nur die Gefahren, sondern auch die Bedeutung von ausreichender Schutzkleidung. Die Mehrheit verzichtet beispielsweise nach wie vor auf einen Helm. Vor allem bei alltäglichen Fahrten zur Arbeit, zum Supermarkt oder zu Freunden bleibt dieser oft zu Hause. Nicht einmal jeder vierte Radfahrer trägt innerorts einen Kopfschutz. Grund dafür ist vor allem Bequemlichkeit. Häufig muss es im Alltag aber auch besonders schnell gehen - in der Eile bleibt der Helm liegen. Damit setzen sich die Radfahrer jedoch großen Gefahren aus, denn drei Viertel der Unfälle passieren im Stadtgebiet. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens werden Zweiradfahrer innerhalb von Ortschaften besonders schnell übersehen.

Bei Touren ins Grüne denken die Deutschen dagegen häufiger an den Kopfschutz: Auf Trainingsfahrten oder Ausflügen tragen immerhin vier von zehn Radfahrern einen Helm.Dieser verhindert Unfälle zwar nicht, reduziert dafür aber das Risiko von schweren Kopfverletzungen um 80 Prozent. Deshalb sollte der Schutzhelm bei jeder Fahrt ständiger Begleiter sein.

Fahren ohne Licht kein Kavaliersdelikt

"Neben Fahrten ohne Helm ist leider auch fehlendes Licht für die meisten Deutschen noch immer ein Kavaliersdelikt", sagt Jens Christian Berggreen, Sicherheitsexperte beim Deutschen Ring. Mangelhafte Beleuchtung schätzt lediglich jeder dritte Radfahrer als sehr riskant ein. Dabei ist es lebensgefährlich, im Dunkeln ohne Licht unterwegs zu sein. "Radfahrer sollten die Sichtbarkeit im Straßenverkehr deshalb unbedingt erhöhen. Mit ausreichender Beleuchtung, zusätzlichen Reflektoren und Signalwimpeln werden die Fahrräder seltener übersehen - Unfälle lassen sich so verhindern."

Mehr Routine im Straßenverkehr

Darüber hinaus ist vorausschauendes Fahren grundlegend für die Sicherheit im Sattel. Radfahrer sollten die spezifischen Gefahren genau kennen, denen sie ausgesetzt sind. So lassen sich brenzlige Situationen beispielsweise durch erhöhte Aufmerksamkeit und frühzeitig gedrosseltes Tempo verhindern. "Zweiradfahrern, die selten in die Pedale treten, fehlt dafür jedoch häufig die Routine", warnt Berggreen. "Sie können Risiken im Straßenverkehr teilweise nicht richtig einschätzen. Deshalb sind sie oftmals unsicher und reagieren in gefährlichen Situationen falsch. Um mehr Routine zu bekommen, sollten sie deshalb an Fahrradkursen teilnehmen. Diese bieten beispielsweise der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) oder andere städtische Organisationen regelmäßig an."

Über die Deutscher-Ring-Fahrradstudie

Die Deutscher-Ring-Fahrradstudie ist Teil einer panelbasierten Internetbefragung unter mehr als 4.000 Personen in sechs europäischen Ländern. Diese wurden über ihr Nutzungsverhalten von Rad und Schutzmitteln wie z.B. Helm sowie die Wahrnehmung von Risikofaktoren bei Erwachsenen und Kindern unter 15 Jahren befragt. Davon 1.003 Personen aus Deutschland. Die Studie wurde von den Deutscher Ring Versicherungsgesellschaften und der Baloise Group in Auftrag gegeben und von Januar und März 2010 vom I-Lab der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und der Universität St. Gallen durchgeführt.

Quelle: Deutscher Ring

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