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IW: Zweiter Corona-Lockdown löste Babyboom in Westdeutschland aus

Archivmeldung vom 14.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: JMG / pixelio.de
Bild: JMG / pixelio.de

Der zweite Corona-Lockdown ab Anfang 2021 hat Deutschland im vergangenen Jahr einen Babyboom beschert. Allerdings kam es nur in Westdeutschland zu einem deutlichen Anstieg der Geburten vor allem zum Ende des vergangenen Jahres, geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, über die die "Rheinische Post" in ihrer Donnerstagausgabe berichtet.

"Zeichnete sich nach dem Erreichen des Spitzenwertes von 792.000 Geburten im Jahr 2016 zunächst ein leichter Rückgang ab, liegt die Zahl für das Jahr 2021 mit 796.000 nun sogar noch höher", heißt es in der Studie. Das sei der höchste Wert seit 1997 gewesen. Vor allem im vierten Quartal 2021 habe es einen Höchststand an Geburten gegeben. Da eine Schwangerschaft neun Monate dauere, seien die Zeugungen "zumeist in die Zeit der zweiten Pandemiewelle und des zweiten weitreichenden Lockdowns" gefallen. Allerdings sei die Zahl der Babys im ersten Quartal 2022 dann wieder deutlich gesunken: Der Babyboom könnte daher nur vorübergehend gewesen sein. Auch sei "beachtlich, dass dieser Corona-Babyboom nicht überall in Deutschland stattgefunden hat", so das Institut.

In den ostdeutschen Bundesländern ohne Berlin seien die Geburten 2021 um 1,8 Prozent gegenüber 2020 und sogar um 4,9 Prozent gegenüber 2019 gesunken. Hingegen war in den süddeutschen Ländern Bayern und Baden-Württemberg zwischen 2020 und 2021 ein "deutlicher Sprung der Geburtenzahlen um 4,7 Prozent zu beobachten", schreibt das Institut. Auch im übrigen Westdeutschland stiegen die Geburtenzahlen, aber weniger deutlich.

Betrachte man die längerfristige Entwicklung für ganz Deutschland, stiegen die Geburtenziffern seit den 2010-er Jahren von Werten unter 1,4 auf heute 1,5 bis 1,6 Kinder je Frau in den 2020-er Jahren an. "In dieser Zeit hat also offensichtlich ein Wertewandel hin zu mehr Familie stattgefunden, der sich vor dem Hintergrund der Erfahrungen während der Pandemiezeit durchaus auch nochmals verstärkt haben könnte", analysiert das IW. Dabei spiele auch die Zuwanderung eine Rolle. So lag die Geburtenziffer von Ausländerinnen im Jahr 2020 bei 2,0 Kindern je Frau.

Sollten sich allerdings die Einstellungen zum Thema Familie nicht sehr grundlegend verändert haben, sei für die nächsten Jahre mit einem deutlichen Rückgang der Geburtenzahlen zu rechnen, warnt das Institut. "Legt man die altersspezifischen Geburtenziffern des Jahres 2020 zugrunde und geht von einem Szenario ohne Wanderungsbewegungen aus, kommt man gegenüber dem Jahr 2020 auf einen Rückgang um 6,9 Prozent bis zum Jahr 2025 und um 9,6 Prozent bis zum Jahr 2030."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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