Behörden melden Schlag gegen Hackergruppe "NoName057(16)"
Im Rahmen einer internationalen Operation ist den Behörden offenbar ein Schlag gegen die prorussische Hackergruppe "NoName057(16)" gelungen. An der Aktion seien in den vergangenen Tagen Strafverfolgungs- und Justizbehörden aus mehreren Ländern, darunter Deutschland, Frankreich und die USA, beteiligt gewesen, teilte Europol am Mittwoch mit.
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das
Bundeskriminalamt (BKA) teilten unterdessen mit, dass sie am Dienstag
gegen Akteure und Infrastruktur der hacktivistischen Gruppierung
vorgegangen seien. Die maßgeblich durch die Zentralstelle zur Bekämpfung
der Internetkriminalität (ZIT) und das BKA koordinierten Maßnahmen
waren demnach Teil der internationalen Polizeioperation "Eastwood".
Durch
die international koordinierten Maßnahmen konnte ein aus mehreren
Hundert weltweit verteilten Servern bestehendes Botnetz abgeschaltet
werden, das für gezielte "DDoS"-Attacken eingesetzt wurde.
In
Deutschland wurden sechs Haftbefehle gegen russische Staatsangehörige
bzw. in Russland wohnhafte Beschuldigte erwirkt. Zwei davon werden
beschuldigt, die Hauptverantwortlichen hinter "NoName057(16)" zu sein.
Darüber hinaus wurde ein weiterer Haftbefehl durch die spanischen
Behörden erlassen. Nach allen Beschuldigten wird international und teils
öffentlich gefahndet.
Außerdem wurden internationale
Durchsuchungsmaßnahmen an insgesamt 24 Objekten von mutmaßlichen
Unterstützern der Gruppierung durchgeführt, darunter ein Objekt in
Berlin und zwei in Bayern. Sichergestellte Beweismittel befinden sich
derzeit in der Auswertung.
"Organisierte DDoS-Kampagnen können
gravierende Folgen haben, auch für das Sicherheitsgefühl der
Bevölkerung", sagte BKA-Präsident Holger Münch. Sie müssten daher
konsequent strafrechtlich verfolgt und wo möglich unterbunden werden.
"Unsere international abgestimmten Maßnahmen zeigen, dass wir gemeinsam
mit unseren Partnern in der Lage sind, Angriffe im digitalen Raum
aufzuklären und der gestiegenen Bedrohungslage im Cyberraum polizeiliche
Maßnahmen entgegenzusetzen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur